So verteidigte Arthur Abraham seinen WM-Titel gegen Murray
Arthur Abraham hat am Samstagabend in einem intensiven Boxkampf seinen WM-Titel gegen den Briten Martin Murray verteidigt. Einen K.O. schaffte er allerdings nicht.
Arthur Abraham vs. Martin Murray - das war ein Boxkampf, bei dem beide Kontrahenten siegessicher in den Ring stiegen am Samstagabend. "Was anderes als ein Sieg kommt nicht infrage", hatte WBO-Weltmeister Abraham sich auf die Fahnen geschrieben im Vorfeld seines 48. Kampfes - von denen er 43 gewonnen hatte.
Doch auch der konditionsstarke Brite Murray, der 32 seiner 35 Profikämpfe gewonnen hat, teilte im Vorfeld aus. Abraham sei zwar ein "großer Krieger", habe sich aber seit Jahren "nicht weiterentwickelt".
Es waren also gute Vorzeichen für einen spannenden WM-Boxkampf in Hannover. Und der begann ohne großes Abwarten. Arthur Abraham startete hinter der gewohnten stabilen Doppeldeckung, Murray ging offener in das Duell. Klare Treffer konnte zum Auftakt keiner der beiden Boxer für sich verbuchen.
Runde zwei war da schon intensiver - es wurde sehr schnell klar, dass keiner der beiden Boxer zurückstecken würde. Doch Trainer Wegner war gar nicht zufrieden mit seinem Schützling. "Du musst mehr tun", forderte er Abraham in der Pause auf. Der beließ es in der nächsten Runde freilich dabei, Murray kommen zu lassen - und ihn mit hängender Deckung zu provozieren.
Die nächsten Runden waren ein munteres Geben und Nehmen. Martin Murry war der Aktivere, traf jedoch selten wirklich gefährlich; Arthur Abraham boxte wie gewohnt sparsam, setzte aber bisweilen gute Treffer. So in der siebten Runde, als er zwei klare Rechte am Kopf seines Gegners landete. Im Gegenzug kassierte er dann in der achten Runde einen harten Treffer von Murry, rettete sich aber gut in die Pause.
Murray verlangte Arthur Abraham alles ab
Der acht Zentimeter größere Murray, der vier Jahre zuvor gegen den Kölner Ex-Weltmeister Felix Sturm ein Remis erreicht und nur knapp den WM-Titel verpasst hatte, verlangte Abraham alles ab. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase des Kampfes, als der Titelverteidiger mehr zum Zusetzen hatte.
Zunächst kassierte Murray wegen Tiefschlägen einen Punktabzug, dann landete der Berliner deutliche Treffer und entschied die elfte Runde für sich. Am Ende hatten die Punktrichter das Sagen. Und die entschieden: Arthur Abraham bleibt Weltmeister.
Arthur Abraham, der noch zwei Jahre boxen möchte, strebt eine Titelvereinigung mit dem Weltmeister eines anderen Verbandes an. "Das wäre das Größte", sagte der der gebürtige Armenier. bo
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