Wutausbruch von Claudia Pechstein auf ihrer Facebook-Seite
Via Facebook hat Claudia Pechstein ihrem Frust freien Lauf gelassen. Sie reagierte damit auf zwei Doping-Proben innerhalb von nur 15 Stunden. Künftig will sie Strafanzeige stellen.
Claudia Pechstein hat im Eisschnelllauf so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Den Kampf gegen den Dopingverdacht könnte sie allerdings verlieren. Aufgeben aber will sie nicht. Der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) hat sie jetzt nach einer doppelten Doping-Kontrolle innerhalb von 15 Stunden Strafanzeigen angekündigt. "Ab jetzt werde ich bei jeder weiteren Kontrolle Strafanzeige erstatten. Mögen die Gerichte entscheiden, ob sich Deutschlands Sportler so eine unwürdige und menschenverachtende Behandlung gefallen lassen müssen", wetterte die 43-jährige Berlinerin auf ihrer Seite in dem sozialen Netzwerk.
Die erste Blutabnahme hatte die Nada am Samstag um 6.28 Uhr bei Pechstein daheim durchgeführt, die zweite Kontrolle noch am gleichen Abend um 21.10 Uhr. "Dieser NADA Wahnsinn kotzt mich an. An alle NADA Funktionäre und alle anderen wahnsinnigen "Dopingfahnder": Ihr brecht mich und meinen Kampfgeist nicht!", schimpfte Pechstein nach bereits mehr als 650 Dopingproben in ihrer Karriere schwer genervt.
Nada weist die Vorwürfe von Pechstein zurück
Die Nada wies die Angriffe zurück. "Frau Pechstein wird genauso kontrolliert wie andere Athleten im gleichen Testpool und in der gleichen Risikogruppe", sagte Nada-Sprecherin Eva Bunthoff. Die vielen Kontrollen bei Pechstein führte sie auf die extrem lange Karriere der Sportlerin zurück. "Es gibt mehrere Athleten, die an einem Tag zweimal kontrolliert werden", bestätigte die Sprecherin.
"Jede Blutabnahme wird für sie mittlerweile zur Tortur. Man muss sich nur mal Claudias Vernarbungen an den Venen anschauen. Die Kontrollen haben solch extreme Ausmaße angenommen, dass es sogar schon einen Kontrolleur gab, der auf die Kontrolle verzichtet hat, weil er die vielen Einstiche in Claudias Venen als unzumutbar empfunden hat", sagte Pechsteins Manager Ralf Grengel.
Stets hatte Pechstein bekundet, dass sie für Kontrollen immer zur Verfügung stehe, aber eine Gleichbehandlung - auch auf internationaler Ebene - gefordert. Wütend kündigte sie eine Woche vor dem Weltcup in Inzell an, nicht nur wie angekündigt bis Olympia 2018 ihren Sport zu betreiben, "sondern bis ihr NADA/ISU/WADA-Kontrolleure in Eurer unmenschlichen und unwürdigen Art den 1000. Test an mir endlich erledigt habt!" (dpa/AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.