Gibril Sankoh: Wieder mittendrin
Innenverteidiger Gibril Sankoh verlängert seinen Vertrag bis 2013. Nach schwachem Saisonstart zählt er zur ersten Elf. Den Platz will er nicht mehr hergeben.
Es waren zuletzt gute Tage für Gibril Sankoh (28). Am Samstag zeigte der Innenverteidiger des FC Augsburg beim 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach seine herausragenden Fähigkeiten endlich auch in Liga eins. Dann hatte er zwei Tage frei. Denn auch gestern blieben seine Fußballschuhe im Spind, es mussten nur die Reservisten und Rekonvaleszenten ran. Zu Ersteren zählt Sankoh seit Samstag nicht mehr. Und gestern gab der Bundesliga-Aufsteiger bekannt, dass Sankoh seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2013 verlängert hat. Egal in welcher Liga der FCA spielen wird.
„Ich habe ein gutes Gefühl, beim FCA zu bleiben“, erklärte Sankoh gestern seine Unterschrift. Dabei waren die letzten Wochen nicht einfach für den 28-jährigen Profi aus Sierra Leone. Er, der mit seinen guten Leistungen mit dazu beigetragen hatte, dass der FCA in die Bundesliga aufstieg, saß die vergangenen vier Spiele nur noch auf der Ersatzbank. „Ein völlig unbekanntes Gefühl für mich“, gesteht Sankoh.
Dabei schien er nach seiner ersten Saison beim FCA auch in der Bundesliga gesetzt. Vom FC Groningen gekommen, hatte er nach Anlaufschwierigkeiten mit seiner ihm eigenen Art den meisten Stürmern in der 2. Bundesliga den Zahn gezogen. Seine gelegentlichen Aussetzer, wenn er zwischen Arroganz und Leichtsinn pendelte, hatten kaum Auswirkungen. Das änderte sich aber nach dem Aufstieg.
Nach seiner Roten Karte im letzten Zweitligaspiel gegen Hertha BSC ist er die ersten beiden Spiele gesperrt, dann zahlt er viel Lehrgeld. Seine Leichtsinnsfehler haben eine Klasse höher Folgen. Tiefpunkt ist das Spiel in Köln, als er in der 6. Minute ein- und in der Halbzeit wieder ausgewechselt wird. Danach bekommt er von Trainer Jos Luhukay eine Auszeit verordnet.
Die Zuschauerrolle nutzt Sankoh: „Ich habe von der Bank aus die anderen Mannschaften beobachtet. Ich habe da gesehen, dass ich mich einfach mehr konzentrieren und fokussieren muss, um so zu spielen wie in der vergangenen Saison.“
Der Unterschied zwischen den Ligen sei gewaltig. „Die Bundesliga-Stürmer sind viel schneller, smarter, cleverer. Wenn du nur einen kleinen Fehler machst, bestrafen sie dich sofort.“ Er lernt seine Lektionen. Als Sebastian Langkamp gegen Schalke verletzt ausfällt, spielt er solide, jetzt gegen Gladbach legt er noch einmal nach. In allen Medien wird er gelobt. Er ist wieder mittendrin statt außen vor. Er sagt kurz nach dem Spiel: „Meinen Platz gebe ich nicht mehr her.“
Trainer Jos Luhukay, der immer von der Qualität Sankohs überzeugt war, fühlt sich bestätigt. Er glaubt noch an viele gute Tage mit Sankoh: „Ich bin mir sicher, dass wir noch viel Freude an ihm haben werden.“
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