Ist die Europa League Chance oder Zusatzbelastung für den FCA?
Für den FCA ist die Europa League ein Bonusprogramm, das Rückenwind für die Bundesliga geben soll. Doch das Match ist auch eine Doppelbelastung vor dem Spiel gegen Dortmund.
Kein Zweifel, es ist eine schwierige Situation. Das Programm nimmt auch keine Rücksicht auf den FC Augsburg. Der FCA ist derzeit Wanderer zwischen zwei Welten, und vor dem Europa-League-Spiel am heutigen Donnerstag beim AZ Alkmaar in den Niederlanden ist der letzte Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga eine schwere Hypothek. Trotzdem versucht Trainer Markus Weinzierl, der gestern bei der Pressekonferenz die beiden Verteidiger Paul Verhaegh und Ragnar Klavan im Schlepptau hatte, Optimismus zu verbreiten. Nach dem 0:2 am vergangenen Samstag gegen den SV Darmstadt wäre ein Befreiungsschlag Gold wert.
Niederlage wäre das Aus für den FCA in der Europa League
Verlieren ist verboten, zumal dann das Aus in der Gruppe L schon so gut wie perfekt wäre. Mit einem Sieg wäre dagegen noch alles möglich. Wenn Partizan Belgrad zu Hause gegen Athletic Bilbao gewinnen würde, dann hätte der FCA ebenso wie Alkmaar und Bilbao drei Zähler auf dem Konto. „Wir wissen, dass die Aufgabe schwer ist. Bisher hatten wir in der Europa League zwei gute Auftritte, allerdings ohne Ertrag. Wir müssen 90 Minuten alles investieren und dürfen uns keine Niederlage leisten“, sagt Weinzierl.
Der große Unbekannte ist Alkmaar für Weinzierl nicht: „Wir wissen viel über AZ und haben alle Spiele von ihnen gesehen“, verrät der Coach. „Ich weiß sogar, wo Ragnar früher gewohnt hat“, lacht Weinzierl. Klavan hat bekanntlich früher dort gespielt und wurde mit Alkmaar 2009 niederländischer Meister.
Mannschaftskapitän Paul Verhaegh der im niederländischen Sevenum geboren ist, hat zwar „keine Verbundenheit“ zu Alkmaar, dennoch ist es für ihn auch ein besonderes Spiel: „Klar freue ich mich, wieder mal in Holland zu spielen. Außerdem sind viele Freunde und Bekannte von mir im Stadion, aber wichtig ist vor allem, dass wir gewinnen. Wir wollen weiterkommen.“
Alkmaar hat sich in der niederländischen Liga wieder erholt
Alkmaar ist ebenfalls schlecht in die Saison gestartet, hat sich mittlerweile wieder gefangen und belegt Platz zehn in der Liga. Die Stärken, des Klubs, der 1967 aus einer Fusion entstand, sind Weinzierl bekannt: „Die spielen sehr variantenreich, und Standards sind die Markenzeichen von Alkmaar.“ Damit hat der FCA zuletzt keine erfreulichen Erfahrungen gemacht. Beide Tore von Darmstadt fielen zuletzt nach Standardsituationen. „Da müssen wir besser verteidigen“, so die einfache Lösung von Weinzierl. Dass der Druck sowohl in der Bundesliga und in der Europa League groß ist, damit hat sich Verhaegh abgefunden: „Wenn du keine Punkte hast, dann hast du immer Druck.“
So könnte die Aufstellung der FC Augsburg aussehen
Das Problem, das Weinzierl hat, lautet wohl: Wen stelle ich auf? Eine heikle Sache, zumal am Sonntag mit Borussia Dortmund der nächste Hammer auf ihn und seine Truppe wartet. In die Karten lässt er sich nicht blicken: „Wir werden wie immer rotieren.“
Stürmer Raúl Bobadilla hat gestern beim Abschlusstraining mitgemacht, aber aufgrund muskulärer Probleme ist er nicht ganz fit: „Er ist sicher mit dabei, aber ob er von Beginn an spielt, entscheiden wir kurzfristig“, meint der Trainer. Mit dabei ist auch der Südkoreaner Jeong-Ho Hong der zuletzt wegen einer Bänderdehnung pausieren musste. Auch da ist Weinzierl noch unschlüssig: „Da müssen wir schauen, aber Hong ist eher eine Option für Sonntag in Dortmund.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Hitz – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Max – Kohr, Baier – Esswein, Koo, Werner – Matavz
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Wichtig sind jetzt zwei Siege - alles andere zählt nicht. Interessant dazu auch die Stimmen von Weinzierl und Verhaegh.