Koo macht Augsburg glücklich
Der Transfer des Südkoreaners Ja-Cheol Koo gelingt erst kurz vor Ende der Wechselfrist. FCA-Trainer Jos Luhukay schätzt die Flexibilität des Offensivspielers aus Wolfsburg
Die letzten Stunden, bevor sich das Transferfenster im Fußball schließt, sind jedes Jahr eine spannende Angelegenheit. Sommer wie Winter. So war es auch am gestrigen Dienstag. Kommt noch einer zum FCA? Oder kommt keiner mehr? Das war auch die bange Frage in den Internetforen des Bundesliga-Aufsteigers FC Augsburg. Zur Mittagsstunde hieß es dann: Nichts geht mehr. Am frühen Nachmittag wuchs wieder die Hoffnung. FCA-Manager Andreas Rettig verriet auf Nachfrage: „Es kommt noch einer.“
Kurz nach 16.30 Uhr wusste man dann, wer der Neue ist: Ja-Cheol Koo, 22 Jahre, zentraler Mittelfeldspieler vom VfL Wolfsburg. Bis zum Sommer ist er vorerst ausgeliehen. Fast zur gleichen Zeit informierte Andreas Rettig Trainer Jos Luhukay. Mit dem Handy am Ohr rannte der Manager an den wartenden Journalisten vorbei im Laufschritt in die Katakomben ins Rosenaustadion. Luhukay hatte gerade das Nachmittagstraining beendet. Rettig musste aber erst noch ein wenig warten. Der Trainer führte erst noch ein Einzelgespräch mit Stürmer Sascha Mölders.
Kurz nach 17 Uhr waren dann alle instruiert, Rettig eilte mit dem Handy in der Hand schon wieder davon, dafür stand dann Trainer Luhukay Rede und Antwort.
„Wir haben kurz vor dem Transferschluss noch einen guten Spieler bekommen, der auf allen Positionen einsetzbar ist. Er hat hier in Augsburg noch gegen uns gespielt und war auch gegen Bayern beim VfL dabei“, erklärte Luhukay. Koo war einer von mehreren umworbenen Spielern auf der Wunschliste. „Wir wollten ihn schon zu Beginn der Winterpause, aber erst in den letzten Tagen gab es anscheinend in Wolfsburg neue Planungen.“ Koo wird heute schon beim FCA mittrainieren. Schon seit dem Sommer hat der FCA ein Auge auf den Südkoreaner geworfen. „Er ist für uns so interessant, weil er in der Offensive auf allen Positionen, links, rechts und zentral, einsetzbar ist. Er kann ein sehr wichtiger Spieler für uns werden“, beschreibt Luhukay seinen dritten Neuzugang.
Damit hat der FC Augsburg in Sachen Neuverpflichtungen Wort gehalten. Zwei bis drei Neue wollte man in der Winterpause verpflichten. Nach Jan Moravek (FC Schalke 04), Matthias Ostrzolek (VfL Bochum) ist nun Ja-Cheol Koo die Nummer drei. Dabei war der Südkoreaner ein „Liebling“ von Wolfsburgs Trainer Felix Magath. Der ließ ihn meist im Sturm auf der rechten Außenbahn spielen. Auch am vergangenen Samstag gegen Bayern München wechselte Magath den Asiaten in der 41. Minute ein. Doch in der zweiten Hälfte, als sich Koo einmal zu ungeschickt im Bayern-Strafraum anstellte, war Magath auf der Bank ungehalten.
FCA-Manager Andreas Rettig ließ dann doch noch via Pressemitteilung seine Freude über die Verpflichtung mitteilen: „Es war ein Transfer in letzter Minute, aber letztlich hat uns unser gutes Verhältnis zum VfL Wolfsburg extrem geholfen.“ Auch Ja-Cheol Koo wird dort dann gleich noch mit den Worten zitiert: „Ich werde alles geben, damit wir am Saisonende den Klassenerhalt feiern.“ Dann hätte sich das lange Warten ja gelohnt.
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