1860-Trainer Moniz wird angezählt
Sportchef Poscher verweigert dem holländischen Coach nach dem Fehlstart in der Liga eine Jobgarantie. Liefert Moniz nach der Länderspielpause keine Ergebnisse, droht der Rauswurf.
Es ist mal wieder Krisenstimmung angesagt bei den Löwen. Nach nur vier Spieltagen und zwei mickrigen Pünktchen steht der selbst ernannte Aufstiegs-Topfavorit auf Tabellenrang 16. Kein Wunder also, dass die Trainerdiskussion schon jetzt vehement Einzug gehalten hat. Nach einem erneut erschreckend schwachen Heimauftritt gegen Aufsteiger Darmstadt (1:1) rückte Sportchef Gerhard Poschner erstmals von seinem erst zu Saisonbeginn verpflichteten Trainer Ricardo Moniz ab. "Im Fußball gibt es für nichts Garantien. Wer etwas anderes behauptet, der lügt. Und ich will nicht lügen", sagte der ehemalige Profi Poschner.
Zu viel Angriffsfußball?
Vor allem die taktische Grundausrichtung der Löwen macht den Verantwortlichen um Poschner zu schaffen. "Wir wollen nicht mehr offen sein wie ein Scheunentor", kritisierte der langjährige Wahlspanier ungewohnt offen die Defensivschwächen der Münchner. Gegen die von Dirk Schuster betreuten Darmstädter sprang deshalb auch nur mit viel Glück und dem Unvermögen der Lilien-Offensive ein Punkt heraus. Ob Angriffsfanatiker Moniz auch künftig an seiner äußerst offensiven Taktik (drei Stürmer und ein offensiver Mittelfeldspieler) festhält, bleibt abzuwarten. Viele Chancen dürfte der 50-jährige Fußballlehrer im gewohnt unruhigen Löwen-Zirkus allerdings nicht mehr erhalten "denn das, was wir im Moment spielen, ist sehr weit weg von dem, was wir uns alle wünschen", gab Poschner klar zu verstehen.
Helfen die Last-Minute-Transfers?
Immerhin hat Moniz nach der Länderspielpause in personeller Hinsicht ein paar Optionen mehr zur Verfügung. Kurz vor Ablauf der Transferperiode angelten sich die Löwen noch drei Neuzugänge. Von Real Valladolid kommt Flügelspieler Valdet Rama zu den Münchnern. Der 26-jährige albanische Nationalspieler unterschrieb für die nächsten zwei Jahre beim TSV 1860. Ebenfalls aus Spanien wechselt der Angreifer Rodri in die bayrische Landeshauptstadt. Der 24-jährige Stoßstürmer kommt ebenso wie bereits Ilie Sanchez und Eduardo Bedia von der zweiten Mannschaft des FC Barcelona, spielte in der vergangenen Saison jedoch auf Leihbasis für UD Almeria.
Die dritte Neuerwerbung hat dagegen eine kurze Anreise. Vom Ligakonkurrenten aus Nürnberg wechselt Defensiv-Allrounder Martin Angha zum TSV. Der 20-jährige Schweizer Juniorennationalspieler soll helfen die Defensivschwächen bei den Löwen zu beheben. Mit dem vereinslosen Torhüter-Routinier Heinz Müller (ehemals Mainz 05) befindt sich Poschner anscheinend auf der Zielgeraden der Verhandlungen. Der 36-jährige Schlussmann soll Publikumsliebling Gabor Kiraly beerben und der jungen Torhüterriege um Stefan Ortega und Vitus Eichner mit seiner Erfahrung helfen. chd
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