Gold-Springerin wurde Tod der Großeltern ein Jahr lang verheimlicht
China führt bei Olympia den Medaillenspiegel mit 17 Goldmedaillen an. Das erste Gold holte Wu Minxia. Nach ihrem Sieg erreichte sie allerdings eine schreckliche Nachricht.
Am Sonntag schien für die chinesische Wasserspringerin Wu Minxia die Welt noch vollkommen in Ordnung: Sie hatte im Londoner "Aquatic Center" soeben die Goldmedaille im Synchronspringen vom 3-Meter-Brett gewonnen und damit ihren Titel-Hattrick geschafft. In China wurde sie damit endgültig zur Legende.
Stunden der Trauer
Der wunderschönen Moment der Medaillenübergabe folgten für die 26-jährige Chinesin allerdings Stunden der Trauer. Sie erfuhr kurz nach der Übergabe der Goldmedaille vom Tod ihrer Großeltern, berichtet die Shanghai Morning Post. Traurig genug, aber es kam für die junge Chinesin noch viel schlimmer: Ihre Großeltern waren nicht erst vor kurzem, sondern schon vor mehr als einem Jahr gestorben. Ihre Eltern hatten Wu Minxia die traurige Nachricht nicht vor den Olympischen Spielen überbringen wollen, um sie nicht abzulenken.
Monatelang verheimlicht
Außerdem wurde der jungen Frau monatelang verheimlicht, dass ihre Mutter Brustkrebs hat. Ihre Eltern wollten offenbar mit allen Mitteln verhindern, dass Familienangelegenheiten ihre Karriere stören. In China ist seit Bekanntwerden der traurigen Geschichte um Wu Minxia eine Debatte um die "Sieg-um-jeden-Preis"-Mentalität bei Olympia entbrannt. Die junge Wasserspringerin hat sich bislang nicht geäußert. (bs)
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