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WM 2014
09.07.2014

Deutschland nach dem 7:1: Die stillen Genießer

Mahlzeit! Thomas Müller lässt sich schon bald nach dem unglaublichen Halbfinale noch im Stadion von Belo Horizonte einen Teller Nudeln schmecken.
Foto: Imago/Moritz Müller

Auch nach dem 7:1 verliert Deutschland nicht die Bodenhaftung. Bundestrainer Löw verrät, wie er die furchtbare Demütigung des WM-Gastgebers Brasilien einordnet.

Lange nach dem Ende dieses unwirklichen Spieles standen noch immer einige tausend deutscher Fußball-Fans in ihren weißen Trikots der Nationalmannschaft auf den Oberrängen des Estádio Governador Magalhães Pinto in Belo Horizonte. In Deutschland war es weit nach Mitternacht, und die Arena war fast geleert – aber die Kolonie der Weißhemden wollte diese unglaubliche Fußball-Nacht noch ein wenig festhalten. Also sind die Deutschen einfach geblieben, auch wenn es nichts mehr zu sehen gab, außer das fassungslose Erstaunen, in den Gesichtern der anderen.

Zwei Stunden vorher noch waren die deutschen Fans nicht mehr als ein kleiner, heller Fleck in einem gelben Zuschauer-Meer gewesen.

Brasilien war in erdrückender Übermacht. Die Seleção angetreten, ins Endspiel der WM einzuziehen, was einen Halbfinalsieg gegen Joachim Löw und seine Truppe voraussetzte. Das sollte, so dachten die Gelbgewandeten unter den 62 000 in der Arena und die 200 Millionen Brasilianer im Land, auch ohne den verletzten Superstar Neymar möglich sein.

Brasilien nach dem 7:1: Geschlagen, gestorben, beerdigt

Es kam anders. So anders, wie es sich keiner, der auch nur einen Funken Fußball-Verstand besitzt, hätte vorstellen können. Der fünfmalige Weltmeister erlebte die furchtbarste Demütigung seiner Fußball-Geschichte. Nach 29 Minuten eines unfassbaren Schauspiels lag Brasilien nach den Treffern von Müller, Klose, Khedira und dem zweifachen Torschützen Kroos 0:5 in Rückstand.

Aber was heißt bei einem solchen Ergebnis Rückstand? Brasilien war geschlagen, gestorben und irgendwie auch schon beerdigt. Die Spieler standen erstarrt, und auf den Rängen schossen Tränenströme über Gesichtermasken.

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Jeder Angriff der deutschen Mannschaft gegen eine kopflose Auswahl der WM-Gastgeber hatte zu einem Treffer geführt. Jener zum 2:0 durch den 36-jährigen Klose war zudem dessen 16. WM-Tor überhaupt. Klose löste damit den Brasilianer Ronaldo als Nummer eins der WM-Torschützenliste ab. Weil der Seleção an diesem Abend nichts erspart blieb, traf nach der Pause auch noch der eingewechselte Schürrle zweimal.

Brasilien - Deutschland: Der strahlendeste Sieg der Geschichte

Brasilien blieb nur der Ehrentreffer von Oscar, aber die Ehre war damit nicht mehr zu retten. Die Seleção muss sich nun am Samstag (22 Uhr) mit dem Spiel um Platz drei begnügen, während Deutschland am Sonntag um 21 Uhr im Finale auf Argentinien oder Holland trifft.

Was für Brasilien die bitterste Niederlage war, seit die meisten der 200 Millionen Menschen in diesem fußballverrückten Land denken können, musste für die deutsche Mannschaft der strahlendste Sieg ihrer Geschichte sein, ob sie das nun wollte oder nicht. Demnach hätte man ein paar deutsche Freudentänze und Kabinengesänge erwartet. Vielleicht auch nur berauschte Gesichter. Aber aus den Umkleiden drang nichts. Stattdessen wirkten Löw & Co. nicht viel anders als nach einem 7:1-Testspielsieg gegen Armenien.

O Povo: Es war kein Alptraum - Das war real
22 Bilder
7:1: So titeln die Zeitungen in Deutschland und Brasilien
Foto: Screenshot

Toni Kroos: "Wir sind hier, um Weltmeister zu werden"

Wer das nicht glauben wollte, dem verriet der Bundestrainer, dass die Mannschaft „glücklich und zufrieden, die Freude aber nicht überschwänglich war“. Als wollte er seinen Chef bestätigen, hatte Toni Kroos Minuten vorher genauso sachlich erklärt: „Wir sind hier, um Weltmeister zu werden.“ Mag ein 7:1-Triumph gegen Brasilien auch noch so unglaublich sein, es sei nur das Halbfinale gewesen, den Titel aber gebe es erst zum Schluss. Das ist die Geistes- und Emotionslage der ganzen Truppe.

„Die Gefühle“ gab der Bundestrainer in badischem Überschwang immerhin preis „sind im Moment schön.“ So, wie er es gesagt hat, klang es, als würde er aus dem Freiburger Telefonbuch lesen. Löw blieb auch Dienstagnacht die verkörperte Bodenhaftung. Der 54-Jährige pflegt die innere Haltung eines buddhistischen Schwarzwälders, in Brasilien hat er sie zur Meisterschaft entwickelt. Je größer das Toben, um so gelassener ist er selbst.

Jogi Löw: „Regenerieren, konzentrieren und ruhig bleiben“

So wie es aussieht, wird ihn auch der WM-Titel, das Erreichen des erklärten Zieles der deutschen Expedition, nicht mehr aus der Fassung bringen. „Jetzt bereiten wir uns in den nächsten Tagen erst einmal auf dieses Finale vor, und dann kommt der nächste Schritt“, sagt Löw. Wichtig sei jetzt: „Regenerieren, konzentrieren und ruhig bleiben.“ Letzteres klang eher, als wäre es als Botschaft an die Welt gerichtet. Wie jeder, der es im Fußball zu etwas gebracht hat, hält sich auch der 54-Jährige nicht lange mit einzelnen Ergebnissen auf. Er schaut auf Entwicklungen. Nur, wenn sich nichts bewegt, bewegt sich Löw.

Also hat er allen, die aus dem 7:1-Triumph gegen Brasilien eine neue deutsche Fußball-Herrschaft ableiten wollten, empfohlen: „Man sollte dieses Ergebnis nicht zu hoch hängen.“ Mit der Erfahrung aus 25 Trainerjahren weiß er, dass es ein solches Spiel lang nicht mehr geben wird. Seiner Mannschaft ist alles gelungen, Brasilien nichts.

Wahrscheinlich hätte Löw auch Neuer in die Viererkette und Lahm zwischen die Pfosten stellen können, es hätte nichts am wundersamen Verlauf geändert. Vorsichtshalber aber hat er seiner Truppe beim 5:0-Halbzeitstand in der Kabine ans Herz gelegt, „seriös weiterzuspielen“.

Nichts anderes hat sie getan. Sie kann es nur seriös. Am Ende ist vielleicht genau das der Weg zum Titel.

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