Klassiker frisch aufbereitet

Vorhang auf in der Stadthalle in Neusäß für Schiller, Shakespeare, aber auch Susanne Uhlen, Suzanne von Borsody, Doris Kunstmann, Peter Bongartz und Helmut Zierl. Es sind große Namen und echte Klassiker, welche die neue Theatersaison in Neusäß prägen. Ein Programmüberblick:

Das ernste Abo

Die Saison startet im ernsten Abo-E klassisch – mit Don Karlos, einem der spannendsten Geschichtsdramen Schillers, in einer jugendlich frischen, emotional hoch spannenden Inszenierung des renommierten Regisseurs Christoph Brück. Das Publikum bedenkt die Leistungen der Schauspieler regelmäßig mit stehenden Ovationen.

Weiter geht es mit dem größten englischen Dramatiker: Shakespeares „Othello“ bietet von der angesehenen Truppe Norbert Kentrups, Shakespeare und Partner, pralles, lust- und kraftvoll inszeniertes Spiel in altenglischer Volkstheater-Tradition.

Den „letzten Vorhang“ im Abo-E bildet Maria Goos’ Drama über ein explosives Wiedersehen eines Bühnenpaars. Mit Guntbert Warns und Suzanne von Borsody ist es hochkarätig besetzt. Die beiden sind erstmals auf Tournee – ein Leckerbissen für Liebhaber großer Schauspielkunst.

Das unterhaltende Abo

Mit illustrer Besetzung und großen Autoren startet auch das unterhaltende Abo-U. Doris Kunstmann, die in Neusäß mehrfach begeisterte, spielt Imelda Marcos. Die hinreißend maliziöse Komödie um drei Diktatoren-Gattinnen beweist, dass Martin Walsers Tochter Theresia zu Recht eine der meist gespielten Dramatikerinnen ist.

Auch Moritz Rinke – Republik Vineta, „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“, zählt zu den großen Autoren. In der amüsanten Beziehungskomödie bringt ein Wohnungstausch Beziehungen ins Wanken. Mit messerscharfen Dialogen, die szenisches Dynamit bergen, macht Rinke süchtig nach seinen Stücken, die leichtfüßig scheinen, aber tief schürfen. Die Besetzung mit Publikumsliebling Helmut Zierl ist ein Erfolgsgarant.

Das dritte Stück handelt vom Glück. Ist Glück zu zweit eine Frage des Alters oder eher eine Gleichung, die im Alter immer seltener aufgeht? Das fragt sich der Meister raffinierter Komödien, Eric Assous. Susanne Uhlen und Peter Bongartz sind ein Traumpaar in dem Stück vom Glück.

Das Musik-Abo

Musikalisch startet die Theatersaison mit Berliner Liedern der berühmt berüchtigten 20er- und 30er-Jahre. H.-U. Höfle lädt mit Gesangssolisten, darunter Elisabeth Haumann, Tänzern und dem Hürbener Ball-Orchester unter Uwe Rachuth die Besucher ein in eines der Berliner Caféhäuser, wie sie in den „Roaring Twenties“ wie Pilze aus dem Boden schossen, etwa das Kranzler, Café des Westens, auch Café Größenwahn genannt, in dem sich die Bohème traf.

Auf dem Programm stehen humorvolle, skurrile, pikante auch frivole Reime und Lieder, Couplets, Chansons von Morgenstern, Ringelnatz, Otto Reutter, Georg Kreissler. Dazu wird ein Hauptstadt-Menü serviert.

An Weihnachten geht es nach Liverpool, zur „Beatles Night“ – mit einer der besten Coverbands der „Fab Four“, den „ReBeatles“. Von da aus geht im Musik-Abo die Reise zurück nach Bayern mit Christian Auers spritziger, tempo- und abwechslungsreicher Hochstapler-Revue über die drei berühmtesten bayerischen Spitzbuben. pm/roths