Teurer Umbau soll Gipfelstation in neue Touristen-Attraktion verwandeln
Nach der Skisaison soll die Bergstation der Nebelhornbahn für fünf Millionen Euro umgebaut werden. Unter anderem erwartet die Gäste dann eine große Sonnenterrasse.
Ab der Wintersaison 2016/17 soll die Gipfelstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf eine neue touristische Attraktion sein. Für fünf Millionen Euro wird die Station komplett umgebaut. Das in die Jahre gekommene Gipfelhaus auf 2224 Metern Höhe soll abgerissen werden. Nach dem Plan von Architekt Hermann Kaufmann aus dem Vorarlberger Schwarzach wird das neue Gebäude einen Stock niedriger. Somit soll der Blick von der weiter unten liegenden Station Höfatsblick auf das Gipfelkreuz wieder möglich sein.
Insgesamt werde das neue Restaurant mit Terrasse größer als das bestehende, das Ausmaß des Gesamtbauwerks bleibe aber unverändert, sagte Nebelhornbahn-Vorstandschef Peter Schöttl. Ein Großteil des vorhandenen Baukörpers könne in die neue Bergstation mit einbezogen werden. Das reduziere die Kosten für die Abbrucharbeiten.
Kernstück der neuen Station ist das Restaurant mit großen Fensterelementen, die einen umfangreichen Panoramablick ermöglichen. Das Nebelhorn ist bekannt für seinen 400-Gipfel-Blick. Von der Zugspitze reicht das Panorama bis in die Schweizer Berge.
450.000 Gäste fahren jedes Jahr auf den Berg
Jährlich fahren nach Angaben Schöttls 450.000 Gäste auf den Berg. Die Nebelhornbahn ist die höchste Seilbahn im Allgäu und nach der Zugspitze die zweithöchste in Deutschland. An der Planung für den Neubau der Gipfelstation wird bereits seit drei Jahren gearbeitet. Am Dienstagabend wurden die Pläne im Gemeinderat vorgestellt. Die Marktgemeinde Oberstdorf ist an der Nebelhornbahn AG zu 26 Prozent beteiligt. Die Gesellschaft wird noch in diesem Jahr die Baugenehmigung beantragen. Dabei rechnet Schöttl nach eigenen Worten nicht mit Problemen.
Läuft alles nach Plan, könnte Ende April nächsten Jahres mit den Abrissarbeiten begonnen werden. Bis zum Beginn der Wintersaison 2016/17 sollte der Neubau stehen. Schöttl ist überzeugt: „Der Neubau ist ein Leitprojekt für Gastronomie und Architektur in den Alpen und eine weitere Attraktion für Oberstdorf.“
Beschneiungsanlage im Bau
Derzeit im Bau ist eine Beschneiungsanlage am Nebelhorn für die Skiabfahrten zwischen Gipfel und Station Höfatsblick, also den oberen Teil des Skigebiets. Ziel sei es in erster Linie, ab den Weihnachtsferien einen gesicherten Wintersportbetrieb zu gewährleisten, sagt Schöttl. Bisher können nur die Pisten unterhalb der Station Höfatsblick sowie die Talabfahrt künstlich beschneit werden. Um die Abfahrten im oberen Teil des Skigebiets präparieren zu können, braucht man wegen des steinigen und teilweise felsigen Untergrunds vergleichsweise viel Schnee. 1,2 Millionen Euro investiert die Nebelhornbahn AG in die neue Beschneiungsanlage, die noch heuer in Betrieb gehen soll.
Das Nebelhorn gilt als schneesicherstes Skigebiet im Allgäu. Dort dauert die Skisaison meist bis zum 1. Mai. Das entspricht bis zu 140 Saisontagen. Vergleichbar ist das in Deutschland nur mit der Zugspitze.
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