ADAC plant offenbar grundlegenden Umbau
Nach der Kritik der letzten Monate steht der Automobilclub ADAC nun offenbar vor einem grundlegenden Umbau.
Das berichten das Magazin "Der Spiegel" sowie "NDR Info". Vorgesehen sei, das verschachtelte Unternehmensimperium des ADAC weitgehend von der Vereinstätigkeit zu trennen, heißt es in der neuen Ausgabe des "Spiegel", die sich auf gemeinsame Recherchen mit dem NDR beruft. Auch die Kontrolle des Unternehmensbereichs durch Externe solle verstärkt werden.
ADAC-Firmenholding BuW könnte Aktiengesellschaft werden
Den Berichten zufolge favorisiert ADAC-Interimspräsident August Markl eine Umwandlung der bestehenden ADAC-Firmenholding BuW in eine Aktiengesellschaft. Daran solle der Verein ADAC nur noch 74,9 Prozent der Anteile besitzen, statt bisher 100 Prozent an der BuW. Minderheitsgesellschafter mit Sperrminorität solle eine neu zu gründende ADAC-Stiftung werden, deren fünfköpfigem Stiftungsrat auch zwei externe Mitglieder angehören sollten.
In die Stiftung sollen demnach künftig auch Überschüsse aus den Mitgliedsbeiträgen fließen, die nicht für die reguläre Vereinsarbeit benötigt werden. Finanziert werden sollen damit den Berichten zufolge vor allem Forschungsprojekte zur Verkehrssicherheit oder zu neuen Mobilitätskonzepten. Entscheidungen sollen demnach auf der ADAC-Hauptversammlung am 6. Dezember fallen. Der Automobilclub war in den vergangenen Jahren durch verschiedene Skandale erschüttert worden.
ADAC - Verein oder Wirtschaftskonzern?
Ein ADAC-Sprecher sagte laut "Spiegel" zu den Umbauplänen lediglich, es seien "verschiedene Modellentwürfe entwickelt" worden. Er bestätigte aber, diese sollten "dem neuen Leitbild des ADAC bezüglich einer erforderlichen und sinnvolleren Trennung zwischen Vereins - und Wirtschaftsaktivitäten besser Rechnung tragen".
Hintergrund der Reform ist den Berichten zufolge auch eine gerichtliche Prüfung am Vereinssitz in München. Dabei geht es darum, ob der ADAC noch die Voraussetzungen für den Vereinsstatus erfüllt oder steuerlich als Wirtschaftskonzern mit angeschlossenem Automobilclub zu betrachten ist. afp/AZ
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