Auf welcher Matratze schläft man am besten?
Stiftung Warentest hat verschiedene Arten von Matratzen geprüft. Dabei schnitt ein Ladenhüter besonders gut ab.
Wie man sich bettet, so liegt man. Das sagt zumindest der Volksmund. Wie wohl man sich im Schlaf fühlt, hängt entscheidend von der Matratze ab. Wer sich für das verkehrte Modell entscheidet, bekommt das mitunter schnell zu spüren. Eine Matratze zu finden, die für den eigenen Schlaf und damit für das eigene Wohlbefinden am besten ist, ist dagegen ein schwieriges Unterfangen. Die aber ist dann Gold wert.
Vielleicht suchen deshalb so viele Verbraucher vor dem Matratzenkauf Rat bei der Stiftung Warentest. Wie Test-Chefredakteurin Anita Stocker berichtet, haben sich die Nutzer im vergangenen Jahr für kein anderes Produkt so stark interessiert. Zum einen, weil der Kunde für den Schlafkomfort in der Regel viel Geld ausgibt, zum anderen weil es kaum bekannte Marken gibt, an denen man sich orientieren kann.
Und: die Investition nur alle paar Jahre ansteht. "Matratzen sind kein Gut, die man wie Orangensaft einfach mal so kauft", sagt Stocker. Zudem wird die Auswahl immer größer: Die einen empfehlen Kaltschaum, die anderen Latex, wieder andere den Taschenfederkern.
Das Material spielt eine große Rolle
Macht also das Material eine gute Matratze aus? Oder der Lattenrost, der bei Boxspringbetten komplett fehlt? Testleiter Hans-Peter Brix erklärt: "Eine gute Matratze stützt den Körper in Rücken- und Seitlage gut ab." In Rückenlage müsse die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten bleiben, in Seitenlage Schulter und Becken so tief einsinken, dass Halswirbelsäule und Steißbein eine gerade Linie bilden.
Welcher Matratzentyp zu einem passt, hängt nach Aussage der Tester von der eigenen Größe und dem Gewicht ab - aber auch davon, ob man leicht friert oder stark schwitzt. In letzterem Fall empfehlen die Warentester Federkern, wo durch den offenen Aufbau Feuchtigkeit besser entweichen kann. Die Wärme halten dagegen Latex und Kaltschaum besser.
24 Matratzen im Dauerwalzversuch
Insgesamt hat die Stiftung Warentest 24 Matratzen einem Dauerwalzversuch unterzogen, der etwa acht Jahre Nutzung simuliert. Das Ergebnis: Mit den Latexmodellen schneidet ausgerechnet der Ladenhüter am besten ab. Dabei sind die schweren und wabbeligen Unterlagen nahezu aus den Geschäften verschwunden und kommen auf weniger als einen Prozent Marktanteil.
Dennoch erhielten drei von fünf Modellen die Note "gut", die zwei weiteren ein "befriedigend". Die Tester lobten die lange Haltbarkeit, das angenehme Liegegefühl und dass sich das Material für verstellbare Lattenroste eignet. Nachteil: Die Matratzen sind schwer und damit nicht einfach zu handhaben - gerade, wenn es darum geht, die Matratze zu wenden.
Jeder zweite Deutsche schläft auf Kaltschaum
Am liebsten schlafen die Deutschen dagegen auf Schaumstoff. Jede zweite in Deutschland verkaufte Matratze ist aus Kaltschaum. Die Warentester waren dagegen weniger begeistert und bewerteten alle sieben Modelle mit "befriedigend" - vor allem wegen falscher Härteangaben und der Liegekuhlen, die sich nach dem Dauertest zeigten.
Bei den relativ neuen Boxspringbetten, die ohne Lattenrost auskommen, schaffte nur ein Modell die Note "gut", zwei ein "befriedigend", sieben nur ein "ausreichend". Kritisiert wurde unter anderem, dass sich spürbare Liegekuhlen durch Wärme und Feuchtigkeit bilden können.
Oft merkt man allerdings erst nach einigen Wochen, ob man sich auf einer Matratze wohlfühlt. Wer sich bei seiner Wahl unsicher ist, sollte nach einem Rückgaberecht fragen. Manche Händler lassen sich darauf ein. (mit dpa)
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