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  3. Finanzen: Draghis gefährliches Spiel

Finanzen
08.11.2013

Draghis gefährliches Spiel

Das billige Geld der Europäischen Zentralbank kann eine Zerstörungsgewalt entfalten

Frankfurt am Main Die Europäische Zentralbank (EZB) geht aufs Ganze: Mit ihrer historischen Zinssenkung macht sie das Geld im Euro-Raum so billig wie noch nie – zumindest für die Banken. Doch der Paukenschlag aus Frankfurt gilt bei vielen Beobachtern als Schnellschuss, das Rekord-Zinstief ist umstritten und könnte sein Ziel verfehlen. Denn seit Jahren schon erhöhen die Währungshüter kontinuierlich die Dosis, ohne dass die Liquiditätsschwemme dort ankommt, wo sie benötigt wird. Die Gefahr, dass das Billiggeld anderswo Schaden anrichtet, steigt.

Seit Mario Draghi am Ruder ist, weht bei der EZB ein anderer Wind. Der Notenbankchef startete gleich mit einer unerwarteten Zinssenkung, nachdem er sein Amt im Herbst 2011 angetreten hatte, und ließ direkt noch eine weitere folgen. Er nahm Investoren im Krisensommer 2012 die Angst vor dem Zerfall des Währungsraums, indem er versprach, „alles zu tun, um den Euro zu erhalten“ – koste es, was es wolle.

Am Donnerstag war es nun wieder so weit. Nachdem die EZB – zur handfesten Überraschung der Finanzmärkte – den Leitzins auf das Allzeittief von 0,25 Prozent gedrückt hatte, legte Draghi unmittelbar nach: „Wir könnten noch weiter gehen.“ Es stehe nach wie vor ein prall gefüllter geldpolitischer Instrumentenkoffer zur Verfügung. „Draghi spielt ein gefährliches Spiel“, sagt Eugen Keller, Analyst beim Bankhaus Metzler – und wirft die Frage auf, ob die Notenbank bereits im „Panikmodus“ agiere.

Der Werkzeugkasten der EZB hält in der Tat noch einiges parat: Strafzinsen auf gehortete Liquidität von Banken, riesige Kapitalspritzen für den Finanzsektor – vom EZB-Chef selbst „Dicke Bertha“ genannt – oder massive Anleihekäufe, mit denen verstopfte Kreditkanäle im Stil einer „Bazooka“ aufgesprengt werden sollen, damit das Geld wieder durch die Wirtschaft fließt.

Die niedrigen Zinsen erreichen die Realwirtschaft bisher nicht

Das martialische Vokabular wirkt verstörend, es kommt jedoch nicht von ungefähr. Denn wie schweres Kriegsgerät sind auch die Waffen der Zentralbanker hochgefährlich. Die Flut des billigen Geldes kann eine Zerstörungskraft entfalten, wenn sie nicht bei den Unternehmen und Haushalten landet, sondern in spekulativen Nischen der Finanzmärkte. Und das Hauptproblem der Geldpolitik im Euro-Raum ist, dass die niedrigen Zinsen die reale Wirtschaft eben nicht erreichen.

„Angesichts des schon seit längerem sehr niedrigen Zinsniveaus werden die konjunkturellen Effekte der Zinssenkung allenfalls sehr gering ausfallen“, kritisiert Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken. Stattdessen würden die Risiken der Niedrigzinspolitik weiter zunehmen – „insbesondere die Gefahr von falschen Risikoeinschätzungen, verzerrten Investitionsentscheidungen und Vermögenspreisblasen“. Damit offenbart sich das Dilemma, in dem die Währungshüter stecken. Denn Draghi und seine Kollegen hatten ihren Zinsentscheid vor allem mit dem Preisverfall in der Euro-Zone begründet. Die EZB erwarte „eine anhaltende Phase niedriger Inflation“. Zuletzt hatte die jährliche Teuerungsrate mit 0,7 Prozent deutlich unter dem Zielwert von knapp zwei Prozent gelegen, den die EZB verteidigen will.

Als die großen Notenbanken das letzte Mal den Geldhahn zu lange offen ließen, war der Flurschaden enorm: Nach dem Platzen der liquiditätsgetriebenen Blase am US-Häusermarkt stand die globale Finanzwelt 2008 vor dem Kollaps. Die Abwärtsspirale aus maroden Staatsfinanzen, angeschlagenen Banken und schwacher Wirtschaft, die die Zentralbanker bis heute mit billigem Geld bekämpfen, ist nicht zuletzt dem Crash von damals geschuldet. In welcher Zwickmühle die Währungshüter stecken, zeigt auch das Verhalten der US-Notenbank Fed: Seit Monaten hält Anleger die Frage in Atem, wann sie anfängt, die Geldschleusen wieder zu schließen. Anders als die EZB hat die Fed den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik bereits angekündigt. Aus Angst vor den heftigen Marktreaktionen schreckt sie bislang jedoch davor zurück.

Hannes Breustedt, dpa

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