EnBW schaltet Neckarwestheim I ab
Der Energiekonzern EnBW will das Atomkraftwerk Neckarwestheim I bei Heilbronn in den nächsten Tagen vom Netz nehmen.
Dies geschehe freiwillig und sei nur vorübergehend, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Karlsruhe. Die Abschaltung erfolge vor dem "Hintergrund der dramatischen und menschlich zutiefst bewegenden Ereignisse in Japan".
Neckarwestheim liegt nahe am Rheinischen Graben. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen warnten der Geowissenschaftler Professor Eckhard Grimmel vom Institut für Geografie in Hamburg und der Seismologe Gottfried Grünthal, Experte für seismische Gefährdungs- und Risikoabschätzungen vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam, vor der als besonders aktiv geltenden Zone. Immer wieder kam es dort in der Geschichte zu starken Beben. Grimmel ist sich sicher, dass heutige Atomkraftwerke solchen Erschütterungen nicht standhalten könnten: "Deutsche Atomkraftwerke würden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit historischen Beben in Mitteleuropa, wie beispielsweise dem Beben von Basel im Jahr 1356, nicht standhalten", sagt der Professor.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich zuvor mit den Ländern darauf verständigt, dass die sieben vor 1980 gebauten Kernkraftwerke vorübergehend abgeschaltet werden.
Die Diskussion ist geschlossen.