Leitzins-Erhöhung lässt Tagesgeld-Zinsen steigen
Die Zinsen für Tagesgeld-Konten steigen mit der Erhöhung der Leitzinsen durch die EZB. Gleichzeitig gleicht aber nur ein kleiner Teil der Angebote die Inflationsrate aus.
Die Leitzins-Erhöhung für die Euro-Länder lässt die Zinsen für Tagesgeldkonten weiter steigen. Die Bank of Scotland kündigte am Montag an, ihren Zinssatz ab Freitag um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent pro Jahr anzuheben. Damit reagiere die Bank auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), teilte die Bank of Scotland mit. Am Donnerstag hatte die EZB den Leitzins für den Euro-Raum um 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent erhöht. Eine Leitzins-Erhöhung lässt in der Regel die Spar- und Kreditzinsen steigen.
Viele Angebote weiterhin unter der Inflationsrate
Vor allem Direktbanken hatten in den vergangenen Wochen die Entscheidung der Währungshüter vorweg genommen und ihre Tagesgeld-Konditionen verbessert. Allerdings ist es auch weiterhin nur mit einem kleinen Teil der Angebote möglich, die aktuelle deutsche Inflationsrate von 2,3 Prozent auszugleichen. Vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken, bei denen ein Großteil der Sparer sein Geld angelegt hat, zahlen in der Regel noch deutlich weniger als zwei Prozent Zinsen.
Der Höchstsatz beim Tagesgeld liegt laut Verbraucherportal Biallo bei einer Anlage-Summe von 10.000 Euro derzeit bei 2,96 Prozent, geboten von der luxemburgischen Advanzia-Bank für neue Online-Kunden. Es folgt demnach die französische BNP Paribas, die neuen Internet-Kunden 2,6 Prozent Zinsen bietet. Danach kommen laut Vergleichsportal die Audi-Bank, Moneyou, Santander und die Volkswagen-Bank mit je 2,5 Prozent Zinsen.
Beim Bankenwechsel auf den Sitz des Kreditinstituts achten
Experten raten den Sparern, beim Bankenwechsel auf den Sitz ihres neuen Kreditinstituts zu achten. Bei einer Bank mit Sitz in einem EU-Land kann man sich bis zu einer Sparsumme von 100.000 Euro pro Person sicher sein, dass das Geld auch im Falle einer Bankenpleite erhalten bleibt. Die meisten Banken haben freiwillig in zusätzliche Sicherungsfonds investiert. Diese Regeln gelten allerdings nicht für Kreditinstitute außerhalb der Europäischen Union. Bei ihnen müssen sich die Kunden individuell informieren, bis zu welcher Summe ihr Geld abgesichert ist. afp/AZ
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