Stiftung Warentest: Vorsicht vor versteckten Kosten bei Billigflügen
Die Stiftung Warentest hat Online-Reisebüros unter die Lupe genommen - mit ernüchterndem Ergebnis. Bei einigen Anbietern sprechen die Verbraucherschützer gar von „Abzocke“.
Für 19 Euro nach Berlin, für 29,99 Euro nach Palma de Mallorca – und wer nach Agadir in Marokko fliegen will, zahlt im besten Fall nur 44 Euro. Den billigsten Flug zu finden, ist so etwas wie ein neuer Volkssport geworden.
Das liegt vor allem an den Versprechen der Billig-Airlines und Internet-Vergleichsportale. Fluege.de wirbt mit der markigen Botschaft „Finde den billigsten Flug“, bei Opodo ist vollmundig von einer „Bestpreis-Garantie“ die Rede. Die Stiftung Warentest sieht das anders.
Stiftung Warentest nimmt Online-Reisebüros unter die Lupe
Für ihr aktuelles Heft hat die Berliner Stiftung acht Online-Reisebüros unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Ergebnis: Der Kunde zahlt in den seltensten Fällen den Billigpreis, der auf der Startseite genannt wird. Bei einigen Anbietern sprechen die Verbraucherschützer gar von „Abzocke“.
Ein Beispiel: Fluege.de gewährt die beworbenen Preise nur, wenn der Kunde mit einer Fluege.de-Mastercard-Gold oder mit Visa Electron bezahlt. Andernfalls berechnet das Portal eine „Service Fee“ von 39,98 Euro. Diese Gebühr kann der Kunde bei der Buchung allerdings leicht übersehen, da sie nur im Kleingedruckten aufgeführt wird – und auf der überfrachteten Seite zudem schnell untergeht.
Für die Rechnung allerdings gilt das nicht: Sie wird dem Kunden mit separater Post zugestellt. Ähnlich dreist kassieren nach dem Urteil der Warentester die Online-Reisebüros Bravofly, eDreams.de und Opodo ab. Bei Letzterem wird der Flug von München nach Rom mit 43,98 Euro beworben. Das zahlt der Kunde aber nur, falls er die Kreditkarte Visa Entropay benutzt. Wählt der Kunde aber eine Mastercard, werden Aufschläge von insgesamt 33,67 Euro fällig.
Manchmal kann ein teures Angebot am Ende billiger sein
Die Stiftung Warentest rät Kunden, die preiswert fliegen wollen, stets mehrere Vergleichsportale zu nutzen. Am ehesten empfehlen die Warentester Check24.de, Flug.idealo.de, Google.flights und Swoodoo.com. Unter den Online-Reisebüros schnitten Airfastticket.de und Lastminute.de am besten ab. Bei der Zahlung mit üblichen Kreditkarten fallen dort keine weiteren Gebühren an.
Verbraucher sollten zudem darauf achten, dass der Flugpreis während des Buchungsprozesses gleich bleibt. Wichtig ist es zudem, auf den Tarif der Airline zu achten. Manchmal kann ein teurer Tarif günstiger sein als ein billiges Angebot, bei dem man etwa für den Koffer einen Aufschlag zahlt.
Die Diskussion ist geschlossen.