Alle drei Sekunden erkrankt ein Mensch an Demenz
Demenz ist eine Volkskrankheit. Der Welt-Alzheimer-Bericht 2015 liefert alarmierende Zahlen: Die Zahl der Betroffenen wird sich bis 2050 wohl fast verdreifachen.
Alle 3,2 Sekunden erkrankt irgendwo auf der Welt ein Mensch an Demenz - meistens an Alzheimer. Die Volkskrankheit breitet sich damit drastisch aus. Bei der Vorstellung des Welt-Alzheimer-Berichtes 2015 mahnen Wissenschaftler, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 wohl fast verdreifachen wird.
46,8 Millionen Menschen sind aktuell schon an Demenz erkrankt. Diese Zahl steigt wohl bis 2030 auf 74,1 Millionen und bis 2050 auf 131,5 Millionen. Weit mehr als die Hälfte der Fälle liegt in ärmeren Ländern.
Welt-Alzheimer-Bericht 2015: Demenz verursacht hohe Kosten
Vor allem Wissenschaftler vom Londoner King's College haben den Welt-Alzheimer-Bericht 2015 der Alzheimer Disease International (ADI) verfasst. Sie fordern von Regierungen und Arbeitgebern, mehr Geld in die Vorbeugung zu investieren.
Die Kosten für Gesellschaft und Wirtschaft durch Demenz geben die Forscher mit etwa 711 Milliarden Euro an - Tendenz stark steigend. Die Kosten nehmen damit noch viel schneller zu als die Zahl der Betroffenen.
ADI-Chef Marc Wortmann sagt: "Die steigenden Kosten von Demenz werden eine ernsthafte Herausforderung für die Gesundheits- und Sozialsystem in aller Welt darstellen." Daher müsse die Vorbeugung unbedingt gestärkt werden.
Warnungen vor Alzheimer und anderer Demenz gab es schon in der Vergangenheit. Mitautor Martin Prince vom King's College räumt aber ein: "Wir glauben jetzt, dass wir das derzeitige und künftige Ausmaß der Krankheit in unserem Welt-Alzheimer-Bericht im Jahr 2009 um 12 bis 13 Prozent unterschätzt haben"
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz
In Deutschland leben etwa 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen - vor allem mit Alzheimer. Demenz ist aber ein Sammelbegriff für viele Krankheiten, die vor allem bei älteren Menschen auftreten.
Bei Demenz sind Nervenzellen im Gehirn zerstört. Das schränkt geistige Fähigkeiten wie Sprache und Motorik ein. Die genauen Ursachen dafür sind noch unklar. AZ, dpa
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