Chronisch Kranke dürfen Cannabis anbauen
In Ausnahmefällen dürfen chronisch Kranke zuhause zu Therapiezwecken Cannabis anbauen. Das hat nun ein Gericht entschieden. Fünf Schwerkranke Männer hatten geklagt.
Chronisch Kranke, denen außer der illegalen Droge Cannabis nichts gegen ihre Schmerzen hilft, dürfen diese nach einem wegweisenden Urteil in Ausnahmefällen Zuhause selbst zu Therapiezwecken anbauen. Das Kölner Verwaltungsgericht gab mit seinem Urteil am Dienstag den Klagen von drei Schwerkranken gegen ein behördliches Anbauverbot statt.
Cannabis zuhause anbauen: Fünf Männer hatten geklagt
Fünf schwer kranke Männer hatten gegen ein entsprechendes Behördenverbot geklagt. Die Patienten haben zwar alle die Erlaubnis, Cannabis-Blüten aus der Apotheke zu erwerben und zu konsumieren. Die können sie sich aber finanziell nicht leisten. Die Kosten von monatlich 800 bis 1000 Euro - der Kläger verdiene netto 1500 Euro - übernehme die Krankenkasse nicht. Und eine Therapie-Alternative gebe es nicht, wie die behandelnden Ärzte bescheinigten.
Die fünf Männer sind überwiegend im mittleren Alter. Zwei von ihnen haben Multiple Sklerose, zwei chronische Schmerzen und ein weiterer Kläger hat unter anderem ADHS. Alle haben eine lange Therapie hinter sich, nur Cannabis hilft ihnen. Bisher hätten rund 270 Menschen in Deutschland eine Genehmigung für den Erwerb erhalten.
Cannabis als Rauschmittel soll Schmerzen lindern
Cannabis gilt als die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Zugleich wird Cannabis-Inhaltsstoffen schmerzlindernde und krampflösende Wirkungen zugeschrieben. AZ/dpa
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