Dieses Millionen Jahre alte Kiefer-Fossil stammt von unseren Urahnen
Ein Knochenfund in Äthiopien stellt alle bisherigen Theorien über die Entstehung des Menschen auf den Kopf. Das Fossil ist das älteste der Gattung Homo, das je gefunden worden ist.
Im Fachmagazin "Science" haben US-Forscher am Mittwoch ein ganz besonderes Fossil vorgestellt. Im Grabungsgebiet Ledi-Geraru Äthiopien wurde ein Knochenstück gefunden, das acht Zentimeter lang ist und fünf Zähne aufzeigt. Es handelt sich um einen Unterkiefer. Das Knochenstück ist mit rund 2,8 Millionen Jahren das älteste Fossil der Gattung Homo. Welcher Gattung das Fragment genau angehört, können die Forscher noch nicht sagen.
Bislang gab es nur Fossile vom Menschen Homo, die bis zu 2,4 Millionen Jahre alt waren. Das Stück eines Unterkiefers könnte also neue Erkenntnisse über einen unserer ältesten Urahnen ans Licht bringen. Das Knochenfragment ist besonders wichtig, weil es ein Verbindungsglied zwischen der affenähnlichen Gattung Australopithecus afarensis und den ersten Exemplaren von Homo erectus und Homo habilis darstellt. Dadurch wird die Verbindung zwischen den Arten, von denen der moderne Mensch abstammt, erstmals verbunden.
Das neue Fossil steht im Zusammenhang mit "Lucy"
Von der Gattung Australopithecus gibt es ein besonders berühmtes Fossil, das in der Nähe des neuen Fundes entdeckt worden ist. Es trägt den Namen "Lucy" und wird auf 3,2 Millionen Jahre Alter datiert. Diese Gattung gehört zu den Affen, die aufrecht laufen konnten, aber ein kleineres Gehirn als Homo-Exemplare besaßen. Da das neue Fossil eine Zeit abdeckt, die besonders wichtig für die Entstehung des Menschen ist, könnten wir nun mehr über unsere Herkunft erfahren. Eine weitere Studie aus "Science" deutet an, dass es in dem Fundgebiet vor 2,8 Millionen Jahren einen Klimawandel gab. Das löste wohl die Entwicklung des Gehirns beim Menschen aus. AFP/sh
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