Eine Frühgeburt führt zu Ängstlichkeit, Introvertiertheit und Neurosen
Eine Studie hat belegt, dass eine Frühgeburt noch im Erwachsenenalter Einfluss auf Frühchen hat. Autistische Züge sind eine mögliche Folge einer vorzeitigen Geburt.
Professor Dieter Wolke von der University of Warwick und sein Team haben sich in einer Studie mit den Auswirkungen einer Frühgeburt auf den Charakter des Frühchens im Erwachsenenalter beschäftigt. Ihre Studie baute auf bisherigen Feststellungen über Frühchen auf, die besagen, dass Menschen mit einem Gestationssalter von unter 32 Wochen und/oder einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm eine höhere Wahrscheinlichkeit besitzen, autistische Züge zu entwickeln. Zudem sollen Menschen, die vorzeitig zur Welt gekommen sind, weniger Risiken eingehen.
Frühchen entwickeln sich zu Menschen mit autistischen Zügen
Die Forscher wollten nun herausfinden, ob sie die Annahme, dass eine Frühgeburt Auswirkungen auf die Persönlichkeit und Risikobereitschaft eines Menschen hat, bestätigen können. Untersucht wurden 200 Frühchen und 197 Kontrollteilnehmer, die 1985 und 1986 in Deutschland geboren worden sind. Untersucht wurden die Probanden auf autistische Erscheinungsformen, Persönlichkeitsmerkmale wie Neurosen oder Introvertiertheit und Risikobereitschaft im Alter der Frühgeborenen im Alter von 26 Jahren.
Die Studie ergab, dass Früchchen als Erwachsene deutlich öfter autistische Züge vorweisen, introvertiert und neurotisch sind. Zudem ist ihre Risikobereitschaft geringer. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass eine Frühgeburt zu einer insgesamt zurückgezogeneren Persönlichkeit führt. Frühchen sind als Erwachsene eher introvertiert und gehen weniger Risiken ein. Autistische Züge zeigen sich bei Frühchchen in Kommunikationsschwierigkeiten, neurotische Merkmale werden vor allem durch leichte Besorgnis deutlich. Die Ergebnisse sind unabhängig vom sozialökonomischen Status der Familie und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten. sh
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