Fast Food begünstigt Asthma bei Kindern
Eine Studie belegte jetzt den Zusammenhang zwischen Fast Food und Erkrankungen wie Asthma und Heuschnupfen bei Kindern.
Dass Fastfood wie Burger und Pommes Frites Kinder dick macht, ist bekannt. Eine internationale Forschergruppe fand jetzt aber heraus, dass der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel bei Kindern Krankheiten wie Asthma, Heuschnupfen oder allergische Hautausschläge begünstigen kann.
Zu dem Forscherteam, das an der weltweit größten epidemiologischen Untersuchung bei Kindern arbeitet, gehören auch zwei Ulmer Wissenschaftlerinnen. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt auf der Homepage des Fachjournals Thorax veröffentlicht, so der Informationsdienst Wissenschaft in einer Presseerklärung.
Kinder und Jugendliche weltweit befragt
Die Forscher hatten im Rahmen der ISAAC-Studie über 319.000 Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren zu ihrem Essverhalten sowie zu möglichen Erkrankungen befragt. Bei 181.000 Kindern füllten die Eltern die Fragebögen aus. Lebensmittel, wie Fleisch, Gemüse, Obst, Pasta, Margarine oder Hamburger, die in vorherigen Studien bereits als asthmafördernd oder -hemmend eingestuft worden waren, standen im Mittelpunkt der Erhebung.
Die Wissenschaftler informierten sich außerdem über die sportlichen Aktivitäten der jungen Menschen sowie deren Fernsehkonsum.
„Seit einigen Jahrzehnten beobachten wir in Industrienationen eine Zunahme von Krankheiten wie Asthma, Heuschnupfen oder Hautausschlägen. Jetzt häufen sich diese gesundheitlichen Probleme auch in weniger entwickelten Ländern und wir fragen nach Ursachen. Unter anderem hat im gleichen Zeitraum der Verzehr von Fast Food zugenommen“, sagt Gabriele Nagel vom Ulmer Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie.
Zusammenhang zwischen Krankheiten und Fast Food zeichnet sich ab
Durch die Auswertung der Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass Kinder und Jugendliche, die mindestens dreimal pro Woche Fast Food essen, ein höheres Risiko haben, an schwerem Asthma, Heuschnupfen oder allergischen Hautausschlägen zu erkranken.
Der Zusammenhang, der besonders bei Jugendlichen besonders ausgeprägt war, ließ sich aber bei beiden Altersgruppen feststellen. Außerdem waren beide Geschlechter sowie Probanden in vielen der untersuchten Weltregionen betroffen.
Schuld sind Trans-Fettsäuren
Gleichzeitig fanden die Forscher heraus, dass wenigstens dreimal Obst pro Woche hilft, sich vor den Erkrankungen zu schützen. Verantwortlich für die negativen Folgen der Fast Food-Gerichte sind laut den Wissenschaftlern sogenannte Trans-Fettsäuren.
"Neben einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, Zucker, Kohlenhydraten, Natrium sowie möglicherweise Konservierungsstoffe finden sich in dem Fast Food oft Trans-Fettsäuren. Gerade für Trans-Fette, die zum Beispiel auch in Margarine vorkommen, wird eine Verbindung mit Asthamerkrankungen und Allergien angenommen", so Nagel. Der positive Effekt von Obst sei womöglich den enthaltenen Antioxidantien zu verdanken.
Weitere Folgestudien sollen Ergebnisse bestätigen
Der Zusammenhang zwischen Schnellgerichten und den genannten Erkrankungen soll jetzt in Folgestudien geklärt werden. Sollte er sich bestätigen, könnte die Erkenntnis von großer Bedeutung für das öffentliche Gesundheitswesen sein.
Die ISAAC-Studie startete bereits vor über 20 Jahren. Bis zur aktuellen Studienphase wurden über eine Million Kinder und Jugendliche befragt und untersucht worden. Die Fragebögen zu den aktuellen Studienergebnissen sind in 50 Sprachen übersetzt worden. Die Teilnehmerländer waren europäische Staaten, Neuseeland, verschiedene Nationen in Mittel- und Südamerika sowie asiatische Länder. hari
Die Diskussion ist geschlossen.