So gefährlich ist Feinstaub
Luftverschmutzung in Großstädten verschont niemanden. Aktuelle Zahlen zeigen, wich schlimm die Situation in Deutschland ist - mit möglicherweise fatalen Folgen für die Gesundheit.
Die Luft in deutschen Städten ist nach wie vor zu stark mit Stickstoffdioxid belastet. Zwar sei die Feinstaubbelastung im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am Samstag in Dessau-Roßlau mit. Wie in den Vorjahren seien jedoch auch 2015 an rund 60 Prozent der verkehrsnahen Messstationen Überschreitungen des Stickstoffdioxid-Grenzwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt ermittelt worden.
Die Kommunen müssten Maßnahmen ergreifen, um die Stickstoffdioxid-Belastung in den Innenstädten schnellstmöglich zu reduzieren, erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Diesel-Pkw müssten schrittweise aus den Innenstädten verbannt und Umweltzonen ausgeweitet und verschärft werden. Zudem müsse die Elektromobilität deutlich ausgebaut werden. Stickstoffdioxid kann den Angaben zufolge insbesondere in Kombination mit Feinstaub zu Gesundheitsschäden an Atemwegen sowie Herz- und Kreislaufsystem führen.
Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer im vergangenen Jahr habe zugleich negative Auswirkungen auf die Luftqualität gehabt, hieß es weiter. So seien in den sommerlichen Schönwetterperioden mit zum Teil extremen Temperaturen seit langem erstmals wieder hohe Ozonkonzentrationen aufgetreten, zum Teil auch Werte über der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der mit 283 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessene Maximalwert von 2015 war demnach der höchste Messwert seit dem Hitzesommer 2003.
Stickstoffdioxidbelastung: Feinstaub macht krank
Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren sei 2015 überdurchschnittlich mit Ozon belastet gewesen, hieß es. Eine mit den hohen Werten zu Beginn der 90er Jahre vergleichbare Belastung sei jedoch nicht erreicht worden. Die Ozonbelastung müsse dennoch verringert werden. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Schwellenwert von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter werde in Deutschland nicht flächendeckend eingehalten. Erhöhte Ozonkonzentrationen können beim Menschen Reizungen der Atemwege, Husten, Einschränkungen der Lungenfunktion bis hin zu deutlichen Atembeschwerden hervorrufen.
In Bezug auf Feinstaub sei 2015 langfristig betrachtet eines der am geringsten belasteten Jahre gewesen, hieß es weiter. Der EU-Tagesgrenzwert sei nur an zwei verkehrsnahen Messstationen in Stuttgart und Berlin überschritten worden. Wie schon im Vorjahr seien auch 2015 extreme, feinstaubbegünstigende Wetterlagen ausgeblieben. Dennoch müssten auch die gesundheitsschädlichen Feinstaubemissionen weiter verringert werden. AZ/epd
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