Melioidose: Gefährliche Erkrankung auf dem Vormarsch
Melioidose ist nicht vielen Menschen als Krankheit bekannt. Dabei ist sie gefährlich - und auf dem Vormarsch. Leider wird sie laut einer Studie weltweit unterschätzt.
Melioidose ist eine Erkrankung, die aufgrund ihrer verschiedenen Symptome und der Tatsache, dass der Erreger Burkholderia pseudomallei von herkömmlichen Bakterienbestimmungsmethoden kaum bestimmbar ist, nur schwer diagnostiziert werden kann. Zudem gibt es nicht viele wirksame Antimittel. Obwohl die Krankheit so gefährlich ist, sind sich die meisten Menschen ihrer Gefahr nicht bewusst. Das berichten Forscher in ihrem Forschungsbericht zu Melioidose im Fachblatt "Nature Microbiology".
Melioidose: So gefährlich wie Masern
Die Melioidose ist unter anderem in Südostasien und Nordaustralien verbreitet, sie tritt vereinzelt auch in Indien, dem südpazifischen Raum, Zentral- und Südamerika auf. Der Erreger ist dort im Boden und im Oberflächenwasser weit verbreitet. Der Erreger wird laut RKI über direkten Kontakt von kontaminierter Erde oder Wassermit (leicht) verletzter Haut, Inhalation oder Verschlucken aufgenommen.
Schätzungen der Forscher lassen vermuten, dass 45 Länder ihre Fälle von Melioidose nur lückenhaft dokumentiert haben, obwohl die Krankheit bei ihnen endemisch ist. Zudem glauben die Forscher, dass weitere 34 Länder den Ausbruch der Krankheit nie vermeldet haben. Gerade in tropischen Ländern scheint sich die Krankheit zu verbreiten, besonders for Südostasien und Australien stellt Melioidose eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar.
Aufgrund der geringen Erforschung ist es schwer zu sagen, welche Gefahr die Krankheit weltweit darstellt. Die Forscher schätzen, dass es 2015 weltweit etwa 165.000 Fälle von Melioidose gegeben hat. Desweiteren gehen sie davon aus, dass 89.000 Menschen jährlich an Melioidose sterben.
Diese Zahl ist vergleichbar mit der Zahl von Menschen, die jedes Jahr an Masern sterben und deutlich höher als die Zahl der Menschen, die an Leptospirose oder Dengue-Fieber sterben - obwohl diese Krankheiten von internationalen Gesundheitsbehörden als besonders gefährlich angesehen werden. sh
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