Psychische Krankheiten: Jeder dritte Mensch im Alter leidet an Angst oder Depression

Ältere Menschen leiden öfter an psychischen Krankheiten wie Depressionen und Angstzuständen als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie und widerspricht damit anderen Untersuchungen.

Psychischen Krankheiten: Ältere Menschen leiden oft an Depressionen

Anfang September belegten das internationale Forscherteam im "British Journal of Psychiatry" mit einer Studie: Jeder dritte Mensch im Alter hatte im vergangenen Jahr eine psychische Krankheit, fast jeder vierte litt sogar zum Abschluss der Studie darunter. Am häufigsten litten die Betroffenen demnach an Angsterkrankungen und Depressionen.

Aufgrund unzureichender Diagnoseverfahren würden diese oft nicht erkannt, so die Autoren. Insgesamt hatten die Wissenschaftler 3142 Männer und Frauen zwischen 65 und 85 Jahren befragt.

Angehörige können Betroffenen bei psychischen Krankheiten im Alter helfen - etwas mit gemeinsamen Spaziergängen. Außerdem sollten sie darauf achten, dass Ältere auch bei Depressionen die Körperpflege nicht vernachlässigen. Darüber hinaus sollte Hilfe bei der Suche nach Therapeuten angeboten werden.

Depression im Alter: Angehörige können bei psychischen Krankheiten helfen

Depressionen im Alter sind besonders gefährlich, da sich die Betroffenen eher zurückziehen und nur noch wenig essen und trinken. Außerdem werden Depressionen bei Älteren nicht immer sofort erkannt. Sie können nämlich mit Demenz verwechselt werden. Daher sollten sich Angehörige gut darüber informieren.

Die Studie widerspricht damit vorherigen Untersuchungen. Diese hatten eigentlich festgestellt, dass ältere Menschen weniger anfällig für psychische Krankheiten sind. Der wissenschaftliche Diskurs ist damit garantiert noch nicht zu Ende. Weitere Studien werden folgen.

dpa/tmn