Schmerzpatienten: Ärzte sind sich uneinig über Behandlung
2,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an schweren chronischen Schmerzen. Die Patienten sind oft verzweifelt, weil ihre Schmerzen nicht ausreichend versorgt werden können.
Die Ärzte sind sich nicht einig, was die Behandlung von chronischen Schmerzen angeht. Bei der Frage, wie solche Schmerzen am besten gelindert werden können, dreht es sich auch ums Geld. Der Berufsverband der Schmerzmediziner (BCSD) kritisierte, dass die wenigsten Patienten mit chronischen Schmerzen so versorgt werden, dass es ihnen besser geht. Der Dauerschmerz treibt viele Betroffene in Verzweiflung.
Schmerzärzte wollen mehr Geld und Anerkennung
Schmerztherapeuten wollen ihre Disziplin als eigene Fachrichtung anerkannt wissen - und mehr Geld. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) lehnte dies ab, weil die Behandlung von chronischen Schmerzen auch anderen Ärzten möglich ist: "Die schmerztherapeutische Versorgung gehört zu den Grundkenntnissen aller patientennahen Fachgebiete", erklärte KBV-Sprecher Roland Stahl. Der Spitzenverband der Krankenkassen forderte eine Verbesserung der Zusammenarbeit von Medizinern, wenn es um chronische Schmerzen geht.
Der Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin (BVSD) beklagt die Riesenlücken bei der Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen. Die 1.102 Schmerzärzte, die ambulant tätig sind, können nur etwa jeden achten Patienten versorgen. Außerdem dürfen diese Mediziner pro Quartal nur 300 Patienten behandeln. Zudem mangelt es an Nachwuchs, der chronische Schmerzen behandeln kann. dpa/sh
Die Diskussion ist geschlossen.