Zecken im Frühling: Das müssen Sie jetzt wissen
Zecken sind dieses Jahr besonders aktiv. Bereits im Frühling sollte man aufpassen. Wir haben zehn Fakten zusammengestellt, die sie über Zecken wissen sollten.
Zecken sind in den Sommermonaten immer ein großes Problem, vor allem wenn man im Freien unterwegs ist. Dieses Jahr ist es etwas anders: Denn wegen des milden Winters sind die Zecken jetzt schon auf dem Vormarsch. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Sind alle Zecken mit Krankheitserregern infiziert und übertragen alle Tiere Krankheiten?
Nein, in Deutschland sind es etwa vier bis zehn Prozent. Der Anteil der Gebiete, in denen die Zecken mit FSME (Hirnhautentzündung) infiziert sind, liegt bei nur etwa zwei Prozent. Die Borreliose kommt hingegen in ganz Deutschland vor - etwa jede fünfte Zecke trägt die Erreger in sich. Die Erreger werden allerdings erst übertragen, wenn die Zecke bereits einige Stunden Blut gesaugt hat.
Kann man sich gegen die Zecken-Krankheiten impfen?
Gegen die die Hirnhautentzündung kann man sich mit insgesamt drei Spritzen impfen lassen. Diese Schutzimpfung muss alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Gegen die Borreliose, die häufiger von den Blutsaugern übertragen wird, kann man sich nicht impfen lassen. Diese wird in der Regel dann mit Antibiotika behandelt.
Wie kann ich mich vor Zecken schützen?
Grundsätzlich sollten Sie den Aufenthalt in hohem Gras oder Unterholz vermeiden. Denken Sie immer daran, geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen zu tragen. Helle Kleidung ist günstiger als dunkle, denn auf den hellen Textilien können die Zecken schneller erkannt und entfernt werden. Insektenabweisende Mittel helfen nur bedingt. Nach einem Ausflug im Freien sollten immer Körper und Kleidung nach Zecken abgesucht werden, dabei sollten Sie vor allem warme Hautstellen absuchen: Arme, Achseln, Kniekehlen, Hals und Kopf.
Wie soll ich die Zecke entfernen?
Entdeckt man eine saugende Zecke in der Haut, sollte nicht zu lange gezögert werden. Die Zecke sollte schnell entfernt werden. Denn: je länger der Saugvorgang anhält, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung von Krankheitserregern.
Die Zecke - beißt oder sticht sie?
Die Zecke sticht! Die scharfkantigen Mundwerkzeuge ritzen die Haut des Opfers auf um anschließend ihre "Stechrüssel" im Gewebe zu versenken.
Warum tut ein Zeckenstich nicht weh?
Die Zecke sondert während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, das die Einstichstelle betäubt.
Zecken lieben Feuchtigkeit, aber können die Tiere auch längere Zeit unter Wasser überleben?
Wer glaubt, Zecken, die an Kleidungen hängen oder sich verstecken, in der Waschmaschine töten zu können, der liegt falsch. Verschiedene Studien zeigen, dass Zecken einen Waschgang bei 40 Grad locker überleben. Erst bei einem Kochwaschgang oder im Trockner sterben die Tiere. Die Tiere einfach im Waschbecken herunterzuspülen ist auch weniger effektiv, denn die Zecken könnten das Rohr wieder hoch krabbeln. Tests mit Aquarien zeigen, dass die Tiere bis zu 30 Tage unter Wasser überleben können, ohne jeglichen Schaden davon zu tragen.
Sterben Zecken bei niedrigen Temperaturen, zum Beispiel im Gefrierfach?
Nicht mal die niedrigen Temperaturen im Gefrierfach können den Blutsaugern was anhaben, zumindest nicht allen. In einem Tiefkühlfach bei Minus 12 Grad Celsius überlebte die Mehrzahl der Zecken 24 Stunden.
Können Zecken verhungern?
Mit einer einzigen Blutmahlzeit kann eine Zecke sehr lange überleben. Im Labor konnten Zecken, die vorher Blut gesaugt hatten, bis zu zehn Jahre lang ohne weitere Nahrung überleben. In freier Natur lebt der Blutsauger im Durchschnitt drei bis fünf Jahre.
So lassen dich Zecken doch töten:
Wirklich effektiv ist nur ein zerschlagen und das zerquetschen der Zecke. Die bloßen Finger eignen sich nicht, um sie zu zerquetschen. Besser ist es, die Zecke zwischen zwei Hälften eines Papiers zu legen, und mit einem festen Gegenstand darüber zu fahren und die Zecke zwischen der oberen und unteren Hälfte des Papiers zu zerquetschen. Wichtig ist, nicht mit den Körpersäften des Tieres in Berührung zu kommen, da diese Krankheitserreger enthalten können.
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