Erstmals Asylbewerber in Ellgau
Der Bürgermeister hätte sich mehr Vorlaufzeit gewünscht. Warum der Einzug schnell gehen musste
In Ellgau sind in einem Haus im Gewerbegebiet Asylbewerber eingezogen. Die Gemeinde sei von der Einquartierung „völlig überrascht“ worden, so Bürgermeister Manfred Schafnitzel. Schon vor zwei Jahren, als so viele flüchtende Menschen wie nie nach Deutschland kamen, hatte sich in Ellgau ein Helferkreis gebildet. Doch der war bisher nicht zum Einsatz gekommen.
Nun wurden in aller Eile die damals Interessierten von der Gemeinde angeschrieben und zu einem Treffen mit Vertretern des Landratsamtes eingeladen. „Wir werden uns zusammensetzen, um zu beraten, welche Hilfe die Gemeinde und der Helferkreis den Asylbewerbern anbieten kann“, beschreibt der Bürgermeister die Lage. „Etwas mehr Vorlauf hätten wir uns aber schon gewünscht“, denn man betrete mit der Situation absolutes Neuland. Das Haus, in dem die Asylbewerber untergebracht wurden, ist ein für diesen Zweck privat erstelltes Angebot. Bei den Bewohnern der Unterkunft handelt es sich um 15 alleinstehende Personen aus Gambia und Pakistan, dem Irak und Syrien. „Sieben davon kamen am 5. Oktober nach Ellgau, acht weitere eine Woche später“, erklärte Simone Grassler von der Pressestelle des Landratsamtes auf Nachfrage. „Eigentlich war die Zuweisung der sieben Personen am 5. Oktober in eine andere Unterkunft geplant“, so Grassler. Dort waren aber Reparaturen nötig, deshalb musste improvisiert werden, und es kam zu der kurzfristigen Einquartierung in Ellgau. „Der übliche Vorlauf wurde dadurch zu unserem Bedauern nicht gewährleistet.“ Dem Landkreis Augsburg wurden in diesem Jahr bisher 265 Personen zugewiesen. Im gesamten Jahr 2016 waren es 710 Zuweisungen. Die meisten Asylbewerber leben in Königsbrunn, Gersthofen und Neusäß.
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