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  3. Langweids Schule unternimmt Schritte auf dem Weg zu Respekt und Toleranz

12.07.2016

Langweids Schule unternimmt Schritte auf dem Weg zu Respekt und Toleranz

Besuch Kreisjugendring arbeitet mit Langweider Mittelschülern zum Thema Flucht und Asyl. Aktionstage im Juli

Langweid Das Thema war hochaktuell, mit dem der Kreisjugendring Augsburg-Land in die fünften und sechsten Klassen der Mittelschule Langweid kam. Mit dem Programm „Freilig kennen wir uns aus!“ wird Information zum Thema Asyl, Flucht, Toleranz und Integration auf Augenhöhe und in der Sprache der jeweiligen Altersgruppe vermittelt. Ein Team von sieben geschulten Ehrenamtlichen ist in allen Schularten im Landkreis unterwegs, um Missverständnisse aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Davon gibt es in Langweid vermutlich ohnehin weniger als andernorts, denn in der Vielvölkergemeinde steht das Thema Integration ganz selbstverständlich auf dem Stundenplan. So haben die Kinder in der 6a Wurzeln in 15 Nationen. „Toleranz und Integration sind in unserer Schule Normalprogramm“, weist Klassenleiter Jürgen Stowasser auf das funktionierende Miteinander der Kulturen hin.

Die vielen Herkunftsländer, die bei der kurzen Vorstellung der Kinder zum Vorschein kamen, überraschten auch Sara Loay und Simon Guttroff, die das Programm in Langweid gestalteten. Loay, die selbst vor neun Jahren mit ihren Eltern vor Krieg und Verfolgung aus dem Irak geflüchtet war, vermittelt heute im Auftrag des Kreisjugendrings Kindern und Jugendlichen, was Flucht bedeutet, wie sich Flüchtende fühlen und was man tun kann, um ihnen den Start in ein völlig neues Leben zu erleichtern. So bringt schon eine einfache Frage die 12-Jährigen zum Grübeln: Was muss in das eine Gepäckstück, das man mitnehmen kann, wenn man seine Heimat verlassen muss? Wenn, wie in einer der Geschichten, die erzählt wurden, das Leben kaputt gegangen ist wie eine zerbrochene Vase? Essen, Kleider, vielleicht eine Puppe als letzter Rest des alten Lebens? Der erste Impuls, Laptop und Computerspiele einzupacken, weicht der Erkenntnis, dass eine Schale Reis auf der Flucht wichtiger ist als die ohne Strom ohnehin sinnlose Elektronik.

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