Auf einen Gig in seine alte Heimat
Der gebürtige Augsburger Chris Imler legt am Freitag einen Stopp in der Soho Stage ein und stellt sein Solodebüt „Nervös“ vor
Chris Imler redet ohne Punkt und Komma. Es ist spätabends und für ihn ist es aber noch früh. Denn erst um ein Uhr Nacht hat er seinen Auftritt in Kassel. Zeit also für ein Telefonat mit dem Augsburger Musiker, der 1985 mit jungen Jahren nach Berlin ging, nachdem er in Augsburg von der Schule flog und eine Ausbildung zum Steinmetz absolvierte. Am Freitag gibt es ein Wiedersehen in seiner Geburtsstadt, wo er noch regelmäßig seine Mutter und Freunde besucht. Dann legt er einen Stopp zwischen Wien und Berlin ein. Er befindet sich gerade auf Tour.
Das war er als Drummer schon oft, ob als Schlagzeuger der Garagenpunkband Golden Showers, mit den Türen, für und mit Jens Friebe, Peaches und Maximilian Hecker. Diesmal ist er allein auf Tour, denn in diesem Jahr veröffentlichte er sein Solodebüt „Nervös“. Der Titel steht für die Haltung einer gleichzeitig bedrohlichen wie aufreizend öden Wirklichkeit. Es kann als Panik aber auch produktive Unruhe verstanden werden, beschreibt er. Imler, der viel unterwegs ist, hat aber auch eine negative Unruhe schon oft beobachtet. Er umschreibt es als eine Art Burn-out der Menschen, die auf der Optimierungswelle schwimmen würden, sich, ob im wahren Leben oder auf Facebook, regelrecht anbiedern, und schließlich beliebig werden und wirken würden. Er lässt sich lieber von der positiven Energie berauschen: Klinkenputzen, das ist nichts für den Tausendsassa, der sich von Projekt zu Projekt gearbeitet hat, immer wieder neue Richtungen eingeschlagen hat, offen für neue Kooperationen war. 2007 etwa hat Chris Imler in Kooperation mit der Künstlerin Jorinde Voigt und Patric Catani eine Dolby-Surround-Soundinstallation im Robert Wilson Institute Watermill Center auf Long Island (New York) erstellt und gezeigt. Als Duo sind Patric Catani und Chris Imler schon seit 2006 als Driver&Driver aktiv und nach mehreren Tourneen erhielten sie einen Plattenvertrag bei dem Berliner Label Staatsakt. Dort erschien nun auch Imlers Album. Die Platte, ein für ihn typisches, ganz rastloses Werk, zwischen energetischem Punk und Techno, mit einem durchdringenden Gesang, mal auf Englisch, mal auf Deutsch. Das Album will er nun den Augsburgern vorstellen. Hier lebte auch lange Jahre seine Tochter Anna-Leena Lutz, die in verschiedenen Bands spielt. „Wenn ich in Augsburg bin, dann gehe ich im Sommer auf jeden Fall in einen Biergarten und an Weihnachten auf den Christkindlesmarkt“, sagt er. Jahr für Jahr besucht er für die Feiertage seine Mutter und schmückt ihr den Christbaum. „Und ich verfolge mit Interesse, wie sich der FCA entwickelt hat. Wenn sich jemand über ihn arrogant äußert, dann mag ich das gar nicht“, sagt er.
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