Häuser-Serie: Beliebter Treffpunkt Sonneneck

VonAnne Söllner

Das frühere Hainsfarther Gasthaus und Café wird derzeit renoviert. Über Erinnerungen aus einer Zeit, in der man Kühlschränke mit Rama-Kartons umwickelte.

 Fährt man in Hainsfarth die Hauptstraße hinunter, so stößt man direkt auf das „Gasthaus und Café Sonneneck“. An exponierter Stelle liegt es links am Hang, und sein Name könnte nicht passender sein. Doch statt durstiger Gäste bescheint die Sonne auf der großen Terrasse Bretter und alte Möbel, die auf Renovierungsarbeiten hindeuten. Die Fassadenverkleidung löst sich bereits an verschiedenen Stellen, und nur das Schild mit dem Namenszug trotzt noch erfolgreich dem Zahn der Zeit.

Die Wirtschaft hat Heinz Riedelsheimer längst aufgegeben und das Haus verkauft, nachdem die Gäste immer weniger wurden. „Fünf Wirtschaften gab es einmal in Hainsfarth“, erinnert er sich. Eine davon war das Sonneneck, das sein Vater 1970 eröffnete, nachdem er das Haus übernommen hatte. Doch zuerst musste er umbauen, denn anstelle der Wirtschaft gab es hier einen Lebensmittelladen, den Eugenie Scheller bis 1967 führte. Ihre Enkelin Sabine Scheller kann sich noch gut daran erinnern, wie die Familie in ihrer Kindheit jeden Tag nach der Schule zur Großmutter fuhr, wo ihre Mutter im Geschäft mithalf. Vor allem den Kühlschrank im Laden hat sie deutlich vor Augen. „Strom war damals noch ein kostbares Gut, und um zu sparen, hatte ihn meine Großmutter isoliert und mit alten Rama-Kartons umwickelt.“

Augsburg Hainsfarth