Berufen für die moderne Papstgeschichte
Der Paderborner Jörg Ernesti wird der neue Professor für Kirchenhistorie
Papst Paul VI. war seine Berufung zur modernen Papstgeschichte. Über den letzten italienischen Pontifex gab es im deutschen Sprachraum keine Biografie. Professor Jörg Ernesti füllte die Lücke. Im Juni 2012 erschien sein umfangreiches Porträt „Paul VI. Der vergessene Papst“ (Herder Verlag). Damals war der Kirchenhistoriker noch Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, zum Wintersemester 2013/14 wurde er als neuer Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Augsburg berufen. Die Zeit Pauls VI. wird ihn auch in seiner Augsburger Antrittsvorlesung am 20. Mai beschäftigen. Und demnächst soll eine um 150 Seiten erweiterte dritte Auflage seines Papst-Porträts erscheinen.
In Deutschland sieht man Paul VI. oft als den problematischen Papst der nachkonziliaren Krisenzeit an. Die Linke verspottete den Verfasser der Enzyklika „Humanae Vitae“ (1968) als den „Pillen-Paul“. Ernesti kommt zu einem anderen Bild: Paul VI. war der intellektuelle, kunstsinnige, reformeifrige, wenn auch persönlich zurückhaltende Papst. Jede seiner öffentlichen Gesten habe er zuvor genau einstudiert. Bis 1968 habe er auch in Deutschland eine gute Presse gehabt als der moderne Papst. „Mein Anliegen ist es zu zeigen, dass auch nach 1968 nicht Stillstand und Resignation eintraten, sondern dass Paul VI. sich darum bemühte, die innerkirchliche Krise zu bewältigen. Er gab neue Impulse zum Lebensschutz, im Kampf gegen den Terrorismus, für die Vertiefung des Glaubenswissens, die von dem polnischen Papst aufgegriffen und weitergeführt worden sind.“ Ernesti konnte das Privatarchiv des Montini-Papstes in Brescia auswerten. „Das hätte niemand bewältigen können, der nicht fließend Italienisch spricht“, meint er.
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