Christen protestieren gegen Verfolgung
Mehr als 600 Menschen setzen für ihren Glauben auf dem Augsburger Rathausplatz ein Zeichen. Pater berichten über Not in Syrien.
Gegen die Verfolgung von Christen in aller Welt haben rund 600 Teilnehmer eines Aktionstages unter dem Motto „Glaube braucht Bekenntnis – verfolgte Christen brauchen Hilfe“, der päpstlichen Stiftung „Kirche in Not“ am Sonntag auf dem Rathausplatz demonstriert. Die Kundgebung war von einem breiten Bündnis von Kirche und Vereinen organisiert worden. Hauptredner war der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder.
Kauder erinnerte daran, dass es für viele Menschen nicht selbstverständlich ist, ihren Glauben in der Öffentlichkeit zu zeigen: „Christen in aller Welt würden viel dafür geben, mit so vielen Gleichgesinnten auf einem Platz zu stehen, ohne Angst haben zu müssen, von einer Bombe getroffen oder umgebracht zu werden“, sagte er.
Der Nahostreferent von „Kirche in Not“, Andrzej Halemba, berichtete von der Arbeit der Organisation in Syrien. „Kirche in Not hat von Anfang an versucht, besonders den Christen dabei zu helfen, im Land zu bleiben, damit die Gemeinden vor Ort nicht ausbluten“, so der Pater. Nur auf diese Weise könnten die Flüchtlingsströme gestoppt werden.
Zuvor hatten Halemba und der Jesuitenpater Ziad Hilal aus dem syrischen Homs im Haus St. Ulrich als Augenzeugen von ihren Erlebnissen im Nahen Osten berichtet. Hilal ist einer von zwei Jesuiten, die im zerbombten Homs geblieben sind, um zu helfen.
Der Aktionstag war die zweite Veranstaltung von Kirche in Not, bei der die Kundgebung mit einer Informationsveranstaltung verknüpft wurde, so Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert. Anschließend gab es noch einen Schweigemarsch zum Augsburger Dom, wo eine Kreuzwegandacht mit Gebeten für verfolgte und diskriminierte Christen auf der ganzen Welt gehalten wurde.
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