Das Denkmal verträgt die Moderne
Adrett waren die Reihenhäuschen in Krailling, Heimstatt für verdiente Parteigenossen der NSDAP. Architekt Peter Haimerl aus München hat sich erlaubt, eines davon radikal zu verändern. Schlimmste Drohungen erhielt er für das "schwarze Haus", ein rundum mit Teerpappe verkleidetes und total entkerntes Gebäude, das sein Innenleben durch asymmetrisch aufgesetzte Fenster eröffnet.
Darf man so mit historischem Bestand umgehen? Darf man in ein uraltes Bauernhaus Betonzellen einsetzen? Nicht nur Haimerl provozierte am Mittwochabend bei einem Podium der Architekturwoche A 5 in der Alten Schmiede im Textilviertel mit Projekten und Ansichten. Bauen im Bestand fassten die meisten Teilnehmer nicht nur als konservative Denkmalpflege auf.
"Alles ist Umbau", betonte Walter Angonese, ein Architekt aus Kaltern in Südtirol. Er sagte aber auch: "Wir können gar nicht anders, als aus der Geschichte heraus zu handeln." In engster Abstimmung mit dem Südtiroler Amt für Bau- und Kunstdenkmäler hat Angonese zum Beispiel Schloss Tirol über Meran als landeskundliches Museum umgebaut. Im Bergfried, im Sinne der Burgenromantik im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut, brachte er rostbraunen Cortenstahl und Treppen ein, um wechselvolle Stationen der neuesten Geschichte darzustellen. Seine Botschaft der Materialien und das Konzept Raum-in-Raum gefielen der Amtsleiterin Waltraud Kofler-Engl. "Ein Baudenkmal muss unbedingt mit der Gegenwart in Beziehung treten", sagte sie.
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