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Menschen in Augsburg
19.08.2015

Der Stoff seines Lebens

45 Jahre arbeitete Adalbert Kraus beim Dierig-Konzern. Sein Wissen ist jetzt im Textilmuseum gefragt. Bei Führungen erklärt er nicht nur die Funktionsweise alter Webmaschinen, er gibt den Besuchern gerne auch Tipps fürs Leben mit auf den Weg.

Adalbert Kraus war ein Augsburger Textilarbeiter mit Leib und Seele. Warum das so war, erzählt er nun in der Museumsweberei.

Das laute Rattern gehört dazu. Der Lärm der Webstühle hat Adalbert Kraus fast sein ganzes Leben lang begleitet. Er arbeitete früher in Augsburger Textilfabriken, so wie viele in seiner Familie, als Augsburg noch eine Hochburg der Textilindustrie war. „Die Liebe zum Beruf vergeht nicht“, sagt der 79-Jährige. Deshalb führt er die ratternden Webmaschinen heute anderen vor – und erzählt dazu aus seinem Leben. Seine Geschichten sind ein Stück Geschichte dieser Stadt.

Adalbert Kraus gehört zum Team der Führer im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim). Dort ist die Weberei eine der gefragtesten Abteilungen bei den Besuchern. Denn im Maschinensaal rührt sich immer was. Die Industrie-Web-stühle – es sind Modelle vom Anfang des 19. Jahrhunderts hin bis zur Gegenwart – stehen nicht nur herum. Sie produzieren nach wie vor an mindestens einem Tag in der Woche.

Meistens montags werden Geschirrtücher, Schlossertücher, Frottiertücher und einige andere Textilien hergestellt. Und das in beachtlichem Umfang. Seit der Eröffnung des tim vor fünf Jahren waren es allein rund 45 000 Handtücher, wie Museumschef Karl Borromäus Murr vorrechnet. Die meisten der im Museum gewebten Textilien werden im hauseigenen Shop verkauft. Kleinere Produktionen stellt das tim aber auch für Designer und andere Auftraggeber her.

Besucher im Museum haben vor allem viele Fragen: Wie läuft die Produktion von Textilien ab? Wie bedient man die Maschinen? Oder wie groß ist der technische Fortschritt? Adalbert Kraus kann alle diese Fragen beantworten. Vom „Anlernling“ bis zum Saalmeister hat er beruflich alle Stationen in der Textilproduktion durchexerziert. Eingestellt wurde man früher sehr schnell, wenn man sich geschickt anstellte, erzählt er. Weil Kraus auch noch Vorkenntnisse als Täschner hatte, kam er beruflich rasch vorwärts. Zuletzt war er als Saalmeister bei Dierig beschäftigt. Damit war er verantwortlich für den Ablauf in der Fabrikweberei – in seinem Fall für etwa 250 Maschinen und rund 300 Arbeiter, die in drei Schichten in den Websälen, dem Stickzimmer und in der Spulerei tätig waren. 45 Jahre arbeitete Adalbert Kraus im Dierig-Konzern. Für ihn war sein Beruf ein wichtiger Teil seines Lebens. „Mir hat er etwas gegeben“, sagt er. Weil Textilien immer auch mit Modeströmungen zu tun haben, sei seine Arbeit auch sehr abwechslungsreich gewesen.

Umso härter traf Kraus das Aus für die Fabrik am Mühlbach in Pfersee. Es war am 30. Juni 1997. An den Tag erinnert er sich bis heute genau. Damals war es die letzte noch aktive Weberei in Augsburg, die ihre Produktion einstellte. Damit war auch für ihn beruflich Schluss.

Die Auszeit für den Textiler dauerte allerdings nicht lange. Schon bald wurde er zum gefragten Experten. „Ein halbes Jahr später bekam ich einen Anruf, dass ein neues Museum aufgebaut wird und dass ich dafür gebraucht werde“, erzählt er.

Adalbert Kraus war damals einer von wenigen, die noch wussten, wie man eine Jacquard-Webmaschine aus den 50er-Jahren ab- und fürs Museum wieder aufbaut. Das war für ihn der Einstieg in die Riege der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die am Aufbau des Textilmuseums mitwirkten. Inzwischen führt Kraus mit sechs anderen ehemaligen Textilern Besucher durch die Weberei. Es gibt viel zu tun. In den fünf Jahren seit Eröffnung des tim haben 15 000 Führungen stattgefunden. Kraus sagt, „wir haben unsere Freude daran, was wir gemacht haben und dass wir jetzt den Erfolg sehen.“ Kraus gibt den Besuchern aber nicht nur viele Informationen über Augsburgs Textilgeschichte mit auf den Weg. Mit seiner Lebenserfahrung hat er nebenbei auch den einen oder anderen Tipp für beruflich gestresste Zeitgenossen. Man muss die Arbeit im Geschäft lassen, wenn man nach Hause geht, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Ich hab mir abends immer gesagt: Die Bude kann mich mal!“

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