Gärtnern kostet vor allem viel Zeit

VonSilvia Kämpf

Der Schein trügt „Am Grünland“ trügt stellenweise. Während 1100 Interessenten beim Stadtverband der Kleingärtner auf einer Warteliste für eine Parzelle stehen, nehmen sich einige Inhaber für die nötige Pflege keine Zeit mehr

Gäste in der Kleingartenanlage „Am Grünland“ sprechen von „himmlischer Ruhe“. Selbst von der Schillstraße dringt an diesem Nachmittag kaum Verkehrslärm über den Zaun. An der Schwelle zwischen Lechhausen und Firnhaberau hat Günter Schmid seit 30 Jahren eine von 124 Parzellen und war selbst auch schon als Schriftführer im Vorstand tätig. Von sieben Tagen in der Woche ist das ehemalige Mitglied der Berufsfeuerwehr eigener Auskunft zufolge „bestimmt an fünf“ auf seinem 200 Quadratmeter großen Stück Land. Doch über die Zeit hat sich selbst „Am Grünland“ so manches in der Welt der Gartenfreunde verändert.

Und so ist laut Günter Schmid in Augsburgs Kleingartenanlagen beileibe nicht alles eitel Sonnenschein, auch wenn das Thermometer vor seinem Häuschen stolze 32 Grad zeigt. Unweit seiner Laube, wo ein Baldachin aus Weinlaub wohltuenden Schatten spendet, befindet sich einer der Gärten, der bei ihm Unverständnis hervorruft. Dem Grundstück, so scheint es, wurde schon seit Längerem keine Pflege mehr zuteil. Bei allem Verständnis für andere Auffassungen von Gartengestaltung, hat die offensichtliche Verwahrlosung mancher Grundstücke nichts mit den Satzungen und Spielregeln deutscher Kleingärtner zu tun.

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