Mit Liebe gegen das Vergessen
Iris Berben und Martin Stadtfeld gastieren in Gersthofen mit Lyrik verfolgter Dichter
„Ich bin in Sehnsucht eingehüllt. Ich sehne mich nach Dir“, schrieb 1941 ein junges verliebtes Mädchen auf ein Blatt. In dem Gedicht von Selma Meerbaum-Eisinger, Titel eines Lyrikabends, mit dem Iris Berben am Samstag in Gersthofen auftrat, sucht die 18-jährige Dichterin diese zarten Gefühle in wunderschöne sprachliche Bilder zu gießen. Weiter heißt es: „Mich krönt aus Tränen ein schweres Geschmeid’ und dich ein Sehnsuchtsedelstein.“
Wehmut, aber auch Lebenslust und Gefühlsüberschwang spricht aus ihren Versen: „Ich möchte leben (...) und möchte den Himmel mit Händen fassen.“ Iris Berben, die Freude und Schmerz in ihre Stimme legte, gab den tänzelnden Zeilen von Liebe und Trauer den richtigen Ton: mal schwärmerisch, mal verhalten enttäuscht, mal anklagend, mal sachlich. „Sehnsucht ist das, was jede junge Generation ausmachen sollte“, sagte sie zu Beginn. Dass diese Sehnsucht uns so bedrückt, liegt am Wissen um die junge Dichterin. Sie starb wenige Monate, nachdem sie die Gedichte geschrieben hatte, in einem Vernichtungslager der Nazis an Fleckfieber.
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