Wie kommt Ernst Jünger in Brechts Dramenentwurf?
Die Künstlerin Hella Buchner-Kopper arbeitet gerade an ihrer nächsten Ausstellung. In der Vorbereitung stieß sie auf eine rätselhafte literaturgeschichtliche Verbindung
Die Künstlerin Hella Buchner- Kopper ist so an diese Sache herangegangen, wie sie immer an neue Projekte herangeht, sie hat sich mit dem Ort, mit den Gegebenheiten, mit dem Zusammenhang beschäftigt, in dem ihre Ausstellung stattfinden wird. Das ist nun im Mai das Brechthaus. Und da hat sich die Wahl-Augsburgerin auch genau angeschaut, welche Arbeiten die Stadt Augsburg jüngst aus dem Nachlass von Barbara Brecht-Schall erworben und ausgestellt hat. Darunter befinden sich auch Skizzen von Caspar Neher zu Brechts Dramenfragment „Der Wagen des Ares“ aus dem Jahr 1948. Und plötzlich wurde es kompliziert.
In dem Dramenfragment kehrt der Kriegsgott als Versehrter und mit leeren Händen heim. Auf einer Neher-Skizze entdeckte Buchner-Kopper eine rätselhafte Formulierung. Dort war von „Köppelsbleek“ die Rede. Und damit fing ihre Recherche an. Die Spur dieses Worts führte sie immer wieder zu Ernst Jüngers 1939 erschienenen Roman „Auf den Marmorklippen“. Dort ist Köppelsbleek ein gespenstischer Ort, eine Rodung im Wald, auf der Leichenteile liegen. Und dort in der Schinderhütte wird ein Mord- und Folterzentrum betrieben.
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