Zweikampf zwischen Goldfinger und Mozart
Das Musikerduo Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo präsentiert klassische Musik auf ungewöhnliche Weise
Festivalleiter Sebastian Knauer ermahnt im Porsche-Zentrum Gersthofen das Publikum wie immer, Mobiltelefone auszuschalten. Geiger Aleksey Igudesman und Pianist Hyung-ki Joo betreten das Podium. Sie stimmen gefühlvollen Romanzenton an – da klingelt’s schon. Das Paar nimmt auf seine Art Rache. Die Tonschleife der Handy-Meldung wird musikalisch in die Mangel genommen; es bauen sich zornige Repetitionen auf, die Fahrt geht in Richtung Romantik, jäh auf der Gegenspur zur Fuge, lustvolles Virtuosentum, schmalziges Verharren – man staunt, was die Geisterfahrer an geheimnisvoller Substanz aus einem Klingelton herausholen und ist auf alles gefasst. Das russisch-englisch-koreanisch Kult-Duo bereicherte Mozart@Augsburg mit einer artistischen Zirkusvariante.
Unter dem Motto „A Little Nightmare Music“ kam Mozart mal auf andere Weise groß raus. Um die „Kleine Nachtmusik“ versammelten sich amüsante wie virtuose „Alpträume“. Im türkischen Marsch aus der Sonate 331 schlummert großes Potenzial: In Dur gespielt, konstatiert Koreaner Joo bayerischen Gstanzl-Ton, eine B-Note ruft Klezmer-Sound hervor. Ein Wunschkonzert wird angeboten: James Bond oder Mozart? Kein Problem: Das gefährlich auf- und abfahrende „Goldfinger“-Thema und die düsteren Verläufe der g-Moll-Sinfonie liefern sich einen hin und her wogenden Zweikampf, ohne Sieger.
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