Der Sheriff ist weg, die Falschparker kommen zurück

VonJörg Heinzle

Die Praxis von Susanne Furkert im Ärztehaus neben der City-Galerie ist ein Ort der Ruhe. Ein Brunnen plätschert, im Aquarium schwimmen bunte Zierfische. Die Physiotherapeutin will, dass sich ihre Patienten entspannen. Doch die Ruhe ist trügerisch: Der "Parkplatzkrieg" vor dem Gebäude kratzt an ihren Nerven - und an denen der Patienten. "Wir wissen uns nicht mehr zu helfen", sagt sie.

Einer, der geholfen hat, sitzt seit mehr als einer Woche in Untersuchungshaft. Augsburgs gefürchteter Parkplatzwächter Arthur Schifferer hatte in den vergangenen Monaten vor dem Ärztehaus Stellung bezogen und Falschparker abgeschleppt. Er schoss dabei wohl übers Ziel hinaus. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Nötigung, Beleidigung und Erpressung vor und hat Anklage erhoben.

Susanne Furkert möchte Schifferer nicht in Schutz nehmen. "Wenn er etwas Unrechtmäßiges getan hat, muss man ihn bestrafen", sagt sie. Mit den Falschparkern, von denen der Parkplatz-Sheriff in der Regel über 300 Euro kassierte, hat sie aber genauso wenig Mitleid. Im Gegenteil: Noch am selben Tag, an dem Schifferer und seine Leute wegen des Haftbefehls ihr Revier verlassen mussten, hätten auf dem Parkplatz wieder die alten Zustände geherrscht: "Zugeparkte Stellplätze von Falschparkern, die mal wieder die Abendstunden zum Einkaufen nutzten und dafür einen billigen und bequemen Parkplatz suchten." Die Ausrede sei immer dieselbe: "Ich bin in fünf Minuten wieder da ..."

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