Frust bei Wirten: Gäste müssen drinnen bleiben

VonJörg Heinzle

Im Schatten ist es noch frisch. Aber die Augsburger zieht es raus. Anna Lengl hat sich eine warme Wollmütze aufgezogen und sitzt mit einer Freundin vor dem "Pow Wow" auf dem Rathausplatz. Die Straßencafés sind gut besucht. 4204 genehmigte Sitzplätze im Freien gibt es in der City. Doch manche Wirte schauen in die Röhre. Sie dürfen noch keine Tische und Stühle rausstellen und müssen zuschauen, wie andere das Geschäft machen. Der Grund: Die Stadt fährt in Sachen Außenbewirtung einen strengen Kurs.

Beispiel "Sausalitos": Im Oktober öffnete die Tex-Mex-Kette ein neues Lokal am Moritzplatz. 750 000 Euro hat der Betreiber investiert, die Gäste strömen in Scharen. "Wir sind mit unserem Start in Augsburg zufrieden", sagt "Sausalitos"-Sprecher Andreas Steinbeißer. Einziges Problem: Die Stadt will dem Lokal partout keine Außenbewirtung genehmigen. Obwohl direkt daneben gleich mehrere Lokale ihre Tische und Stühle draußen haben.

"Wir bedauern diese Haltung der Stadt", sagt Steinbeißer. "Gerne würden wir zum Flair der Straße beitragen." Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei die Außengastronomie wichtig. Trotzdem wird man bei "Sausalitos" vorerst keinen Vorstoß mehr in diese Richtung wagen. Offenbar glaubt man nicht daran, dass die Stadt ihre ablehnende Haltung doch noch aufgeben könnte. Chancen auf Außenflächen hat "Sausalitos", wenn der geplante Umbau der Maxstraße kommen sollte. Derzeit sind in der Straße 695 Plätze im Freien zugelassen. Nach dem Umbau sollen es, zumindest laut aktueller Planung, mehr Plätze werden.

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