Bankrottier ohne Einsehen: "John Gabriel Borkman" auf der Brechtbühne
Mit Henrik Ibsens „John Gabriel Borkman“ beginnt die neue Spielzeit im Augsburger Theater. Das Stück um den Bankrott eines Bankdirektors greift aktuelle Themen auf.
In seiner achten Regiearbeit am Theater Augsburg inszeniert Ramin Anaraki für die Brechtbühne das Schauspiel John Gabriel Borkman von Henrik Ibsen (1828–1906). Es ist das vorletzte Drama des norwegischen Dramatikers, und topaktuell, wie Ramin Anaraki sagt. Bereits 2012 stand „John Gabriel Borkman“ auf dem Spielplan der Münchner Kammerspiele, ebenso wurde es am Schauspiel Frankfurt gezeigt. Das wundert nicht, denn erzählt wird die Geschichte des Bankdirektors Borkman, der durch betrügerische Spekulationen nicht nur sich selbst, sondern auch viele Anleger ruiniert hatte. Nach acht Jahren im Gefängnis kommt er wieder frei und lebt nun ebenfalls seit acht Jahren isoliert auf seinem Gut Rentheim. Auch seine Frau Gunhild wohnt dort, obwohl die Eheleute jede Gemeinsamkeit schon vor Jahren verloren haben.
Ibsens Stück basiert auf einer realen Begebenheit
Henrik Ibsen, der die Idee zu diesem Drama aufgrund einer realen Begebenheit hatte, charakterisiert im Stück die in eine tiefe Sinnkrise geratene, großbürgerliche Familie. So hofft Bankdirektor Borkman noch immer auf Rehabilitation, denn in seiner eigenen Wahrnehmung ist er sich keiner Schuld bewusst, verstand seine Motive als edel und gleichzeitig gut für die Gesellschaft. Einzig zu dem von ihm ebenfalls geschädigten Hilfsschreiber Vilhelm Foldal hält er Kontakt, und seine einzige Abwechslung ist das Klavierspiel von dessen Tochter Frida, die immer wieder den Danse macabre von Camille Saint-Saëns spielt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.