15 000 Flüchtlinge allein an diesem Wochenende in Bayern
Die Zahl der Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze steigt wieder stark an. Allein an diesem Wochenende trafen rund 15.000 Menschen in Bayern ein.
Die Zahl der Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze steigt wieder stark an. Am Wochenende kamen nach Angaben des bayerischen Innenministeriums 15 000 Menschen über die Grenze.
Nach den zusammengerechneten Zahlen von Bundes- und Landespolizei waren es 9000 Flüchtlinge am Sonntag und 6000 am Samstag. In den kommenden Tagen erwarten die Fachleute des Ministeriums weiter "ungebremst hohen Migrationsdruck", wie ein Sprecher am Montag sagte.
Die Zahlen waren in der vergangenen Woche zwischenzeitlich auf 4000 bis 5000 Menschen pro Tag zurückgegangen. Eine Hauptursache war, dass die slowenischen Behörden die Grenze zu Kroatien phasenweise geschlossen hatten, so dass viele Menschen zunächst auf der kroatischen Seite festsaßen.
Allein in Simbach im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn standen am Sonntagabend knapp 1000 Menschen, für die ein Nachtlager organisiert werden musste. Auch in Wegscheid im Landkreis Passau mussten die Behörden etwa 1000 Menschen versorgen, in der Notunterkunft war aber nur für 250 Menschen Platz. In Passau erwartete die Polizei bis Mitternacht laut Koller weitere 20 bis 35 Busse aus Österreich.
Mit Bussen und Sonderzügen seien viele der am Nachmittag angekommenen Flüchtlinge in andere Regionen Deutschlands gebracht worden, sagte Frank Koller von der Bundespolizei. Dies habe die Unterbringung weiterer Migranten am Abend in Passau und Wegscheid möglich gemacht. Somit konnte Koller zufolge ein Großteil der am Abend in Wegscheid angekommenen Flüchtlinge in der Bundespolizeiliegenschaft - momentan als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt - untergebracht werden.
Die Stadt Passau habe zudem die Dreiländerhalle zur Verfügung gestellt, die eine Kapazität von 1000 Menschen habe. Die meisten der in Passau angekommenen Flüchtlinge seien hier untergebracht worden. "Das Hauptproblem ist, wenn eine große Menge an Migranten in einem kleinen Zeitfenster ankommt", sagte Koller. Die Flüchtlinge mussten am Sonntag teilweise bei Temperaturen um den Gefrierpunkt längere Zeit mit Decken im Freien verbringen.
"Es sind einfach zu viele Menschen auf einen Schlag", sagte Koller. In dieser Situation könne man nicht mehr agieren, sondern nur noch reagieren. Am Sonntag habe die Polizei die Situation im Griff gehabt. Aber: "Wir müssen jetzt abwarten, wie sich das weitere Migrationsaufkommen und die Witterung entwickelt." AZ, dpa
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