WM-Finale: Angst vor leeren Reihen: Wie Theater und Opern mit dem Finale umgehen

Nicht jeder Fußball-Fan ist Kunstbanause, und nicht jeder Liebhaber der schönen Künste verweigert sich dem Reiz der Kunst am Ball. So sorgen sich vielerorts Kulturschaffende, dass sie am Sonntagabend vor leeren Publikumsrängen spielen. Denn wenn an der Münchner Staatsoper in Rossinis Oper „Guillaume Tell“ auf der Bühne der Freiheitschor singt, läuft zeitgleich in Brasilien die deutsche Nationalelf im WM-Finale auf den Platz – keine leichte Konkurrenz.

„Bei uns war es zu kurzfristig, um noch umzuplanen“, erklärt Staatsoper-Sprecher, Christoph Koch. Hinter den Kulissen aber rollt der Ball: „In der Kantine steht ein Fernseher bereit. Wer nicht gerade im Einsatz auf der Bühne ist, kann dort schauen“, erklärt Koch.

WM-Finale: Augsburger Stadttheater verzichtet auf Aufführungen

Am Festspielhaus in Füssen hat man dagegen ein für Sonntagabend angesetztes Konzert kurzfristig auf September verschoben. „Wir hatten zuletzt während eines Deutschlandspiels eine Veranstaltung im Haus, bei der der Besucherstrom gering war. Deshalb haben wir beschlossen, das Konzert am Sonntag zu verlegen“, erklärt eine Sprecherin.

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Von vornherein auf Aufführungen verzichtet hat das Augsburger Stadttheater: „Wir hätten mit einer Woche oder 14 Tagen Vorlauf noch eine Vorstellung ansetzen können“, sagt Theatersprecher Philipp Peters.

In Ingolstadt beginnen die Sommerkonzerte wegen der WM früher

Und auch in Regensburg wurde der Theaterbetrieb um die WM herum geplant und der Sonntag spielfrei gehalten. „Unser Intendant ist als großer Fußballfan davon ausgegangen, dass Deutschland im Endspiel steht“, erklärt Sprecherin Clara Fischer. In Ingolstadt legten die Organisatoren der Audi-Sommerkonzerte ihr Sonntagskonzert in weiser Voraussicht fußballfreundlich gleich auf 18.30 Uhr. dpa