Babymord-Prozess: Heute Urteil gegen Mutter
Vor dem Landgericht Hof fällt am Mittwoch das Urteil gegen eine Mutter, die in den 1980er Jahren ihre zwei Babys ermordet haben soll.
Die stark verwesten Leichen waren zufällig im Oktober 2013 bei Bauarbeiten in Bad Alexandersbad (Landkreis Wunsiedel) entdeckt worden. Vor Gericht hatte die Mutter bislang geschwiegen, bei der Polizei im Vorjahr aber die Taten eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord in zwei Fällen vor: Sie soll die Kinder nach der Hausgeburt nicht versorgt haben.
Verteidigung plädiert auf Freispruch
Zunächst soll sie die Säuglinge in Plastiktüten gewickelt und später vergraben haben. Sie habe wegen der beiden Kinder um ihren Lebensstandard gefürchtet, argumentierten die Ankläger. Zusammen mit ihrem Mann hatte die heute 53-Jährige schon vier Kinder, eines davon hatte das Paar zur Adoption freigegeben.
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von acht Jahren, weil die Frau bislang noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, verzichtete sie auf die Forderung nach einer lebenslänglichen Strafe. Der Verteidiger hingegen plädierte auf Freispruch: Es sei nicht mehr nachzuweisen, ob die Säuglinge nach der Geburt überhaupt gelebt hätten. dpa
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