Bayern macht Verlust mit seinen Spielbanken
Der Freistaat Bayern verliert mit seinen Spielbanken acht Millionen Euro.
Es ist – auch wenn leidenschaftliche Zocker es oft nicht wahrhaben wollen – eine alte Weisheit: Die Bank gewinnt immer. Es gibt kein System gegen die Bank. Trotzdem sind die neun bayerischen Spielbanken keine sprudelnde Geldquelle mehr. Für acht Millionen Euro Miese musste der Steuerzahler zuletzt geradestehen. Tendenz: steigend.
Die Croupiers, die am Dienstag mit 30 Mann in Dienstkleidung (Smoking, weißes Hemd, Fliege) zur Sitzung des Haushaltsausschusses im Landtag anrückten, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu demonstrieren, trifft daran keine Schuld. Die Ursachen liegen abseits der Roulettetische und Spielautomaten. Das Rauchverbot, immer mehr gewerbliche Spielhallen und das Internet machen den klassischen Spielbanken zu schaffen. Außerdem haben sie gegen private Anbieter schlechtere Karten, weil der Staat sich selbst strengere Zugangskontrollen und striktere Regeln zur Bekämpfung der Spielsucht auferlegt. Die Folge: Rund 700 Arbeitsplätze sind in Gefahr, die betroffenen Kommunen bangen um ihre Investitionen.
Welche Trümpfe das Finanzministerium noch in der Hinterhand hat, wollten die Abgeordneten gestern von Staatssekretär Franz Pschierer (CSU) wissen. Er setzt auf weiteren Personalabbau, lässt sich aber ansonsten nicht in die Karten schauen. Für Karsten Klein (FDP) und Eike Hallitzky (Grüne) ist das ein Spiel auf Zeit, bei dem nur einer verliert: der Steuerzahler. „Die Bank“, so Klein, „kann nur gewinnen, wenn auch Kunden da sind.“
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