Einer der Täter ist schon wieder auf freiem Fuß
Knapp fünf Jahre nach der tödlichen Attacke auf den Geschäftsmann Dominik Brunner in München ist einer damaligen Täter wieder auf freiem Fuß - wegen "guter Führung".
Dominik Brunner war 2009 am S-Bahnhof in München so brutal zusammengeschlagen worden, dass er an den Folgen starb. Der Münchner Geschäftsmann hatte sich schützend vor vier Schüler gestellt, als diese von Jugendlichen angepöbelt wurden. Aus Rache waren die Jugendlichen dann auf Brunner losgegangen und hatten ihn zu Tode geprügelt.
Das Landgericht München hatte einen der Täter im September 2010 wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und zehn Monaten verurteilt. Den zweiten Angeklagten, damals 17, verurteilte das Gericht zu sieben Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Eben jener zweiter Angeklagter ist nun schon wieder auf freiem Fuß. Am 7. Juli wurde er wegen guter Führung vorzeitig entlassen, sagte die Direktorin des Amtsgerichts Neuburg, Dorothea Deneke-Stoll, am Dienstag. "Er hatte über zwei Drittel seiner Haft verbüßt, und es lag eine günstige Prognose vor."
Der Fall Dominik Brunner hatte eine bundesweite Diskussion über Jugendgewalt und Sicherheit an Bahnhöfen ausgelöst. In Brunners Heimatort im niederbayerischen Ergoldsbach hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bereits ein Jahr nach seinem Tod ein Denkmal enthüllt, eine rund zwei Meter große Bronze-Skulptur. Zudem erinnern inzwischen an den couragierten Geschäftsmann.
Die Dominik-Brunner-Stiftung reagierte versöhnlich auf die Freilassung des heute 22-Jährigen. Vorstandsmitglied Andreas Voelmle sagte im Interview des Radiosenders "Antenne Bayern": "Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute." Sicherlich bereue er die Tat inzwischen. AZ, dpa
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