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NSU-Prozess: Erster Mord des NSU-Trios - Witwe bedankt sich bei Sanitäter
NSU-Prozess
10.07.2013
Erster Mord des NSU-Trios - Witwe bedankt sich bei Sanitäter
Ein Sanitäter fand das erste Mordopfer der NSU-Terroristen. Er versuchte es zu retten. Vergeblich. Zu seinem Auftritt als Zeuge kam die Witwe zum Prozess. Sie wollte danke sagen.
Beate Zschäpe schaut weg. Sie schaut weg, als die Bilder vom blutverschmierten Laderaum des Transporters gezeigt werden, in dem Enver Simsek, von neun Pistolenkugeln getroffen, um sein Leben rang. Sie schaut weg, als das Bild der Wolljacke gezeigt wird, deren Farbe vor lauter Blut nicht zu erkennen ist. Und als der Rettungsassistent schildert, wie er den röchelnden Mann in seinem Blut liegend fand, schaut Zschäpe auf ihren Computer oder die Tischplatte, mit gesenktem Kopf, das Gesicht von ihren Haaren verborgen.
Beate Zschäpe: Ermöglichte sie die NSU-Morde?
Vielleicht will sie es nicht so genau wissen, was ihre Mitbewohner, "die beiden Uwes", so anstellten, wenn sie zusammen unterwegs waren. Vielleicht wollte sie es noch nie wissen. Vielleicht wusste sie alles und half den beiden, will aber keine Bilder davon sehen. Die Bundesanwaltschaft hat sie als Mittäterin angeklagt. Sie habe für die legale Fassade des Terror-Trios gesorgt, nur so seien die Morde möglich gewesen, die Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ausführten.
Am Dienstag und Mittwoch hat das Gericht mit der Beweisaufnahme zum Details zum ersten NSU-Mord: Große Blutlache auf Ladefläche begonnen, dem ersten Opfer, das die Terroristen mit der Pistole der Marke "Ceska" erschossen, am 9. September 2000 in Nürnberg. Insgesamt sollten noch neun Morde folgen, acht davon mit der "Ceska", deren Kugeln eine Art Signatur der Terroristen wurden.
NSU-Prozess: Gericht beginnt mit Beweisaufnahme zu Mord
Die Bilder vom Tatort sehen auf den ersten Blick fast idyllisch aus: ein schöner Herbsttag, der Verkaufsstand am Straßenrand, Blumenkübel unter einem bunten Sonnenschirm, dahinter der weiße Mercedes-Transporter mit der roten Aufschrift "Simsek Blumen", alles in einer milden Septembersonne.
Foto des Sterbenden im Bekennervideo
Es ist eine längere Fotoserie, die Kamera umkreist den Blumenstand, nähert sich dem Transporter, nimmt Fußspuren und Zigarettenkippen auf. Die Fotos aus dem Fahrzeuginneren lassen den Horror ahnen, der sich dort abgespielt haben muss: Eine große Blutlache auf dem Metallboden, verstreute Patronenhülsen. Das erste Bild von Tatort stammt von Mundlos und Böhnhardt selbst: Bevor sie verschwanden, fotografierten sie den Sterbenden. Das Foto montierten sie in ihr Bekennervideo.
Der Mann, der Enver Simsek fand, war zufällig Rettungsassistent. Eigentlich wollte er Blumen kaufen. Nachdem er eine Weile an dem verwaisten Blumenstand gewartet hatte, kam ihm die Sache seltsam vor. Er rief die Polizei. Im Laderaum fanden sie den Blumenhändler. Noch lebte er. "Er hat versucht zu schnaufen, was ihm nicht leicht fiel", erzählt der Zeuge.
Witwe des NSU-Opfers Enver Simsek bedankt sich bei Rettungsassistent
Mit einem Tragetuch holten sie Simsek aus dem Auto. "Wundversorgung war nicht möglich", sagt der Sanitäter. "Das Freihalten der Atmung stand im Vordergrund." Der Kiefer sei blockiert gewesen, der Mund habe sich nicht öffnen lassen. Schließlich habe er versucht, durch eine Zahnlücke das Blut abzusaugen. Später fanden Kriminalbeamte einen Zahn in der Blutlache, er wurde herausgeschossen.
Mit im Gerichtssaal: die Witwe des Ermordeten, Adile Simsek. Von der Pressetribüne aus ist sie nicht direkt zu sehen, da die Nebenkläger unter den Zuschauern sitzen. Auf den Videoleinwänden sieht man nur ihr Kopftuch, ein grüner Farbtupfer unter den schwarzen Roben. Nach der Verhandlung steht sie vor dem Gerichtsgebäude, umringt von Kameras und Reportern.
Auf Deutsch möchte sie jetzt keine Fragen beantworten. "Sie hat geweint, eine Beruhigungstablette genommen, es war sehr anstrengend für sie", sagt ihre Anwältin, die aus dem Türkischen übersetzt. "Sie ist gekommen, weil es eine Herzensangelegenheit war, sich bei diesem Rettungssanitäter zu bedanken, der die Polizei gerufen hat." Ihm ist es wohl zu verdanken, dass Enver Simsek noch zwei Tage lang lebte, bevor er im Krankenhaus starb. So konnte seine Familie wenigstens Abschied nehmen. dpa
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