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Rock im Park 2015
08.06.2015

Festival-Blog: Ein sehr passendes Jubiläums-Rock-im-Park

Der Sänger der Chemnitzer Band "Kraftklub", Felix Brummer.
6 Bilder
Der Sänger der Chemnitzer Band "Kraftklub", Felix Brummer.
Foto: Matthias Merz dpa

Es war ein sehr passendes Jubiläum zu Rock im Park. Einer der Höhepunkte gestern Abend waren sicherlich Kraftklub. Ein paar Kleinigkeiten gibt es doch noch anzumerken.

Montag, 8. Juni, morgen ums 1 Uhr

1000 Bands, davon 2000 nicht gesehen - wie immer eben. Aber insgesamt trotz durchweg nicht völlig begeisternden und am Sonntag sogar eher durchfallenden Headlinern ein sehr passendes Jubiläums-Rock-im-Park. Mächtig voll, mächtig breit gestreut im Publikum und mächtig von der Sonne beschienen. Bleiben nur noch Kleinigkeiten zu vermerken:

1. Liebe Hosen, lasst den Quatsch mit dem Cowboy-Intro.

2. Liebe Foo Fighters - denkt mal über ein knackiges Set nach.

3. Liebe Bühnen-Kamera-Männer: Wie gut Ihr bei Rock im Park seid, weiß, wer den Dilletantismus bei Rockavaria gesehen hat.

4. Liebe AnnenMayKantereit und Bilderbuch, lass bald wieder von Euch sehen und hören.

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5. Liebe Rise Against und In Flames und Papa Roach, macht einfach so weiter - die lieben euch dafür.

6. Lieber Marilyn Manson, gute Besserung. Ja, auch insgesamt. Aber hoffentlich hast Du Dir beim Sturz von der Bühne nicht wirklich den Fuß gebrochen.

7. Lieber Lemmy, tapfer weiter, immer weiter.

8. Liebe OK Kid, beeindruckend, weiter so und mehr davon, bitte.

9. Lieber Ice-T, bitte nicht weiter so und und nicht mehr davon. Das ist doch bloß stumpfer, über Anschlag aufgedrehter Lärm. So was beherrschen Slipknot ganz hervorragend. Dich will man rappen hören!

10. Lieber Veranstalter, ein dritter Headliner war schon auch ganz schön (aber der wird wohl für Rock’n’Heim gebraucht).

11. Liebe Parkrocker, bis nächstes Jahr.

12. Amen.

Wer braucht noch The Prodigy?

Der letzte des Jubiläums- und Rekord-Rock-im-Park war: eine netter Ausklang - nach einer solchen Nacht. Aber mehr auch nicht.

Höhepunkte? Sicher Kraftklub auf der Hauptbühne als Anheizer, wie es ja auch schon die Broilers für die Toten Hosen und die Beatsteaks für die Foo Fighters gewesen sind. Scheint Methode zu haben, der deutsche Stimmungsbringer - samt Crowsurfing-Wettrennen. Und funktionierte ja auch wirklich alle drei Mal. Nur dass diesmal bei Kraftklub mehr los war als beim eigentlichen Headliner. Mal im Ernst und alle Sympathie für die wunderbaren Irren von der Insel miteinberechnet: Wer braucht die denn noch als Tageshöhepunkt? Waren doch mal ganz gut als Late-Night-Special aufgehoben, neue Platte hin oder her. Und das letzte Mal als Headliner hat auch schon nicht so richtig funktioniert, insane hin oder her. Da wäre es doch mal wirklich hübscher gewesen, die Irren von Deichkind um die beste Zeit zu servieren. Die würden so einen Abend mit ihrer Schlauchbootsause schon tragen! Niveau - weshalb, warum? Genau. Aber wenn schon Remmidemmi dann richtig.

Außerdem ein Stimmungshöhepunkt: Trailerpark. Gleich zur Eröffnung des HipHop-Reigens auf der Parkstage zurecht groß gefeiert. Da haben höchstens noch K.I.Z. mitgehalten, wie üblich mit allen Mitteln, aber amüsant eben doch, die Hurensöhne (für Unkundige: das ist natürlich nur ein Zitat!). Der Hip-Hop-Höhepunkt dagegen blieb auch eher mau. Der Herr Laciny hat ja hier als Marteria auch schon ganz anders abgeräumt, klar auch dank Hits wie "Kids" - aber als Marke funktioniert Marsimoto mit seinem Green-Berlin-Flow halt offenbar doch noch nicht so recht auf nem Festival, Skills hin oder her.

Womit wir dann schon zwei Headliner hätten, die so keiner gebraucht hätte. Zählt man mal auf der Parkstage nicht Deichkind sonntags ab 23.30 Uhr als solche. Wer's noch zur Party geschafft hat? Hoffentlich viele. Ich nicht, sorry.

Komplett voll, voll bis zur Türenschließung war's immerhin des späteren Abend in der Halle, dem Hort für die Helden der Härte an diesem letzten Tag, ab Three Days Grace ging schon nichts mehr. Und danach kamen ja erst noch Hollywood Undead und vor allem Enter Shikari.

Ein bisschen Höhepunkte außerdem: Die wirklich netten Wiener Funky Rocker von Bilderbuch samt Sänger im Goldglitzerhemd über die gesamte Konzertzeit hinweg. Hut ab, bei gefühlt noch immer 30 Grad auf dem Gelände, wo es erst gegen Abend ein bisschen milder wurde (oder lag das an den Headlinern?)und vor allem aber komplett trocken blieb. Und natürlich "Paradise City" vom ollen Slash mit dem ollen Myles Kennedy - das bleibt eine Hymne, die der Axl halt so inzwischen sicher nicht mehr singen kann. Also ist sie auch ein Konzert wert, das ansonsten, nun ja, vielleicht auch keiner mehr braucht. Gut, man hört auch noch "Sweet Child of Mine" und diesmal vor allem "U Could Be Mine" und auch hübsches von Alter Bridge - aber zu einem Konzert einer Band wird das Ganze halt nie.

Sonntag, 7. Juni, abends: Mal sehen, wie`s ausgeht

Zwei harte Entscheidungen. K.I.Z haben von Adolf Hitler bis Pipi Langstrumpf mal wieder alles aufgefahren, blanken Arsch und zur Feier von elf Jahren "Hurensöhne" einen Irrsinns-Chor zur Melodie von "Heal the World" - aber Kraftklub waren trotzdem besser. Samt Crowdsurf-Wettrennen und hinreichend Mitmachspielen, und ihrerseits einem "Hey Jude"-Chor zu "Wenn du mich küsst".

Die deutsche Aufheizer-Wertung aber gewinnen die trotzdem auch nicht. Platz 1 an die Beatsteaks, 2 an Kraftklub, 3 an die Broilers - so ungefähr.

Die Stimmung ist sonntagstypisch entspannt, keiner muss hier mehr Leistungssaufen, es geht ins Finale, die Sonne geht unter, kein Regen in Sicht, doch hübsch auch.

Also los. Die Halle is schon mal dicht, alles voll bei Three Days Grace, draußen Prodigy gegen Marsimoto. Mal sehen wie's ausgeht. Und mal sehen, wer's noch zu Deichkind schafft.

Sonntag, 7. Juni, frühabends: Kleine Festivalanekdote

Kleine Festivalanekdote gefällig? Zwei Jungs klauen die große Senfflasche des Burgerstandes und platzieren die quasi samt Abschussrampe auf einer der großen Flanierstraßen. Einer bringt das Videohandy in Anschlag und feuert den anderen an: "Nur wenn`s einen trifft, isses auch real!" Der andere nimmt Anlauf, mit beiden Füßen drauf, Riesenschblonz, genau auf eine vierköpfige Metallergruppe samt Lady. Die rasten aus - Handgemenge. Die Jungs immer wieder: "Aber das is doch Festival, Alter!" Und kassieren die nächste Klatsche. Die Metaller wollen mindestens 50 Euro, ziehen dann aber vollbesenft und nach noch ein zwei Watschen weiter. Dürfte bald auf Youtube stehen.

Competition-Wertung 1: Slash und Myles Kennedy habens trotz "u could be mine" und "sweet child of mine" und "paradise city" und manchem Alter-Bridge-Hit nicht geschafft an die Stimmung von Trailerpark drüben. Dafür war Prinz Pi dort arg brav.

Jetzt aber: Kraftklub! Doppelcompetition! Weil nebenan: K.I.Z. und die Tage zuvor die anderen deutschen Warm-up-Helden Broilers und Beatsteaks...

Sonntag, 7. Juni, spätnachmittags: Bilderbuch gewinnt , die Flaschensammler auch

Coolness-Competition: Eindeutiger Sieg für Bilderbuch gegen die Routiniers von Interpol. Feiner Falco-Funky-Jan-Delay-Rock von den Wienern. Aber im Hype-Competition bleiben dennoch AnnenMayKantereit vorn - die sprengten immerhin am Freitag den Rekord und sorgten gleich am Nachmittag dafür, dass die Ränge in der Halle geöffnet werden müssen.

Wettbewerbe, die noch ausstehen: Kraftklub im deutschen Headliner-Vorheizer-Competition mit gestern den Broilers und vorgestern den Beatsteaks bestehen können? Und ob gleich Slash mit Myles Kennedy die Vorherrschaft des Rock sichern können? Inzwischen haben auf der Parkbühne mit Trailerpark nämlich die Hip Hopper übernommen und dort wird`s ja für den Rest des Abends auch so bleiben. Und schon jetzt ist da richtig was los! Phätt! Sozusagen.

Auf den Zeltplätzen findet seit Anbeginn ein anderer Contest statt, ernster eher: ältere Menschen, meist mit Migrationshintergrund sammeln die leergesoffenen Büchsen auf - immerhin hauen die Leute hier 25 Cent pro Büchse einfach weg, und das tausendfach. Da gibt`s also was dazuzuverdienen für Bedürftige. Komisches Bild jedenfalls, obwohl schon aus all den Jahren des Dosenpfands vertraut.

Wetter übrigens: beständig unregnerisch - und natürlich heiß!

Und noch ein Überblick: die neuesten Konsumtrends sind vegetarisches bis veganes Essen (es gibt auch veganen Döner!) und die Festival-Shisha zum Mitnehmen. Wohl bekomm's.

Sonntag, 7. Juni, nachmittags: Es geht wieder los

Na, nun geht´s ja doch langsam richtig los. Die Massen strömen von den Zeltplätzen - aber so voll wie an den ersten beiden Tagen wird's heute sicher eh nicht. Was am Sonntag, aber auch am Line-Up liegt.

Ändert natürlich nichts daran, dass etwa grade der linke Punk von Feine Sahne Fischfilet aus MeckPom ganz hübsch abgefeiert wird - und nebenan die Fans von Royal Republic ordentlich abgehen. Vor der Zeppelinstage sind übrigens noch am meisten Pfützen, ist noch am meisten Matsch zu sehen - und natürlich gibt`s gleich auch wieder welche, die drin rumpatschten und von Kopf bis Fuß bedreckt tanzen. Auf der Parkstage stinkt´s nur noch mehr nach vergorenem Gras.

So what? Dort sind gleich dann die Österreicher von Bilderbuch dran - ob der Hype hält? Ansonsten eben wie die große Gruppe, die hier durchs Gelände zieht und klatscht und grölt: Wir klatschen ohne Grund!

Sauber. Einst "Helga", dann "Folgt dem Stuhl" - so gibt´s halt immer neue Spaßparolen. Ungetrübt das Ganze übrigens von irgendwelchen Regensorgen bislang. Ein paar größere Wolken da, bisschen Wind - aber nix zum Rausregnen, aber auch nix zum Schattenspenden.

Die Besucher strömen am dritten und letzten Tag des Musikfestivals "Rock im Park" auf das Festivalgelände.
Foto: Matthias Merz, dpa

Sonntag, 7. Juni, mittags: So feiern die Menschen nach der Unwetternacht weiter

Ein paar Pfützen noch, ein paar leere Stellen zwischen den Zelten schon und kaum Schlamm - das normale Treiben hat sich nach der Unwetterwarnungsnacht längst schon wieder breitgemacht. Und das heißt am Sonntag ja eh für viele schon mal zusammenpacken. Denn morgen wartet das normale Leben - und so ist schon mal der Rücken frei für die Restfeier.

Die hat auf den Bühnen denn auch bereits begonnen, vor allem auf der Parkstage, wo heute meistenteils HipHop angesagt ist. Gerade Zugezogen Maskulin, später auch Prinz Pi und Marsimoto. In der Halle wird's hart mit L7, Hollywood Undead und Enter Shikari, auf der Zeppelinstage Crossover - von Slash über Kraftklub zu The Prodigy. Aber das dauert ja noch. Drum ist es auch noch ziemlich ruhig an den Bühnen - und wer auf dem Campingplatz nicht schon zusammenräumt, chillt halt weiter - oder trinkspielt weiter. War da was heute Nacht? Iwo!

Und warm ist es ja auch schon wieder ganz hübsch. Kein Wunder, dass da kaum mehr Pfützen sind also.  Dafür ist es ordentlich dampfig. Aber passt wohl eh zu manchem Kopf. In diesem Sinne: Ab auf die Zielgerade.

Nacht auf Sonntag: So lief die Evakuierung des Geländes ab

In der Nacht von Samstag auf Sonntag auf wurden Tausende wegen einer Gewitterwarnung auf dem Zeltplatz evakuiert

Das Schlimmste ist wohl an Nürnberg vorbeigezogen. Aber nachdem in der Nacht zuvor drei Blitze bei "Rock am Ring" eingeschlagen hatten und 33 Festivalbesucher verletzt worden waren, fackelten die Sicherheitskräfte angesichts der Unwetterwarnung auch für "Rock im Park" nicht lange. Tausende wurden ab circa 1.30 Uhr auch aus ihren Zelten geholt und in Sammelstellen in Sicherheit gebracht. Zum Beispiel im nahen Frankenstadion. Was dann vor allem kam, war der Regen - aus Eimern. Aber einer bisherigen Bilanz nach eben keine Blitzeinschläge wie in Mendig.

Obwohl die Unwetterwarnung des Wetterdienstes bis zum frühen Morgen galt, wurden die in Sicherheit gebrachten Parkrocker dann nach zwei Stunden wieder aus den Sammelstellen ziehen gelassen. Passiert ist also nichts, außer dass einige - wie ihre Zelte - durchweicht vom Regen keine besonders schöne Festival-Nacht verbracht haben.

Der Morgen nun ist tatsächlich ein bisschen wie der berühmte Tag danach. Es ist nass, aber friedlich um den Dutzendteich, manche sind von dannen gezogen oder tun es derzeit. Und wird langsam wird es dampfig. Denn bei ziemlich bedecktem Himmel sollen es heute bis zu 27 Grad werden - nicht mehr ganz so heiß wie die letzten Tage, aber bei der Nässe eben eher tropisch. Dafür kaum noch Regenwahrscheinlichkeit.  

---Trennung _Das war der Samstag bei Rock im Park_ Trennung---

Das war der Samstag bei Rock im Park

Das große Blitzen begann erst deutlich nach Mitternacht. Da hatten gerade Body Count in der komplett bis in die Rängebesetzten Halle zu Ende gedröhnt - ziemlich enttäuschend, ehrlich gesagt, Hauptsache laut und rumms, sodass es schwer war, die Songs auseinanderzuhalten, selbst wenn man sie gut kennt, und vor allem nicht viel mehr als ein dumpf gröhlender Ice-T, doch eigentlich nicht weniger als ein Rap-Gott.  Da freuten sich die, die noch nicht taub waren über doch differenziertere Wucht von Asking Alexandria bis kurz vor zwei.

Aber das war ja längst nicht die einzige Wiederbegegnung mit einem alten Star. Nein, Fritz Kalkbrenner ist damit nicht gemeint, der sorgte nach Mitternacht ja noch für zeitgemäße Elektronik auf der ziemlich vollen Parkstage. Es geht um den alten Monsterkönig Marilyn Manson. Wer hätte gedacht, dass der parallel zu den Toten Hosen die Parkstage voll kriegt und auch voll hält. Ordentlich Spektakel hat die Fratze da wieder veranstaltet nach anfänglichen Soundproblemen. Und zudem gibt es ja nicht wenige, denen der drastische Krach besser mundet als der allgemeine Krach der Republik der Hosen. Die kamen also hier und auch in der da bereits aufgrund des Andrangs bis in die Ränge geöffneten Halle bei Callejon denn auch auf ihre hitparadenfernen Kosten.

Und die Hosen? Waren natürlich nicht nur nominell der Headiner des Tages. Sondern machten die Zeppelinstage ziemlich voll, voller jedenfalls über die Dauer als am Tag zuvor bei den Foo Fighters,aber bei weitem auch nicht so voll wie sie schon mal war. Haben zudem ein bisschen aufgerüstet, die Herren, beginnen mit einem grafischen Cowboy-Intro, bei dem vielleicht nur Übelmeinende an den kultigen Start von Metallica aus "Zwei glorreiche Halunken" denken, und bieten auch sonst deutlich mehr Video-Effekt-Einsprengsel als früher.

Natürlich hat Campino das Hemd, das er anfangs samt Hosenträgern trug, bald abgelegt, aber der Kuddel immerhin blieb stylisch bis zum Schluss. Knapp zwei Stunden lang, die es dann doch wurden, obwohl die Herren - vom Ansager übrigens als "Totengräber des guten Geschmacks" angekündigt - schon nach gut 70 Minuten die erste Pause einlegten. Aber wenn der auch noch dran erinnerte, dass die Hosen vor drei Jahren das letzte Mal hier waren, muss man auch dran erinnern, dass sich da Campino noch einmal komplett über die vorderen mindestens hundert Meter an Zuschauern hat tragen lassen, dann den Beleuchtungsturm erstiegen und dort oben auch noch einen Pyro gezündet hat.

Diesmal zündete ein Zuschauer natürlich verbotenerweise den Bengalo und überhaupt ins Publikum schmiss sich Campino erst spät. Erst hatte er noch eine Miri aus dem Publikum auf die Bühne geholt, die tatsächlich eine ganze Strophe von "Paradies" singen lassen und dann mit ihr stagegedived. Die hat ihre Sache übrigens mit Whiskey- oder Festivalstimme übrigens grandios gemacht - ob man das auch von Campino sagen kann bei den Covers "Passenger" von Iggy Pop und "Should I Stay or Should I Go" von The Clash? Nun ja.

Die Hosen-Songs aber sang er nach anfänglichen Schwierigkeiten mit seinem Soundknopf im Ohr gewohnt mitreißend. "Bonnie und Clyde" und das "Liebeslied" gleich zu Beginn, später natürlich auch noch "Alex" und "Alles aus Liebe" und samt Konfettikanonen und Luftschlangen "All die ganzen Jahre" und all das eben. Ja, auch die "10 kleinen Jägermeister" gab's für Festivalherz, aber eben doch auch ein paar seltenere Sachen. Etwa das bereits 25 Jahre alte "Willkommen in Deutschland", kurzerhand an einer Stelle auf Pegida umgedichtet und damit das Versprechen von Campino einlösend, es sei noch immer so aktuell wie damals, leider.

Und prompt gab's die "Nazis raus" Sprechchöre aus dem Publikum und prompt natürlich den Dank des Sängers. Außerdem "Komm mit uns, verschwende deine Zeit" - auch mal wieder hübsch. Und anrührend war's dann richtig, als Campino mit Handkamera einen Gruß an den Ex-Kollegen Wölli aufnahm, der an Krebs erkrankt ist und für den es dann "Steh auf, wenn du am Boden liegst" gab, aus wohl 50.000 Kehlen und am Anfang (fast) alle hockend, dann abfeiernd. Alles palletti in der Hosenwelt also? Un ja, es sei mal so gesagt: All die letzten Male waren sie eigentlich immer besser als an diesem Abend. Sind halt auch unglaublich viel getourt in den letzten Jahren. Aber doch immer wieder auch hübsch zu sehen, wenn sich der sonst doch eher still wirkende Andi mal ein Herz nimmt und mit Anlauf und Gitarre ins Publikum hüpft. Dafür hat ihn dann doch auch Campino liebevoll getätschelt.

Sonst Überraschungen? Dass die Broilers vor den Hosen auf der Zeppelinstage ordentlich abgeräumt haben - fast ähnlich der Beatsteaks am Tag zuvor - keine Überraschung. Dass nebenan Clueso die Hütte ziemlich voll und zum Tanzen brachte vielleicht schon eher. Dass es für Tocotronic ein hartes Brot bleibt, sie die Massen nicht locken, aber die Wenigeren dann doch zum Frohlocken bringen - auch keine Überraschung (mit ihrem bereits sechsten Auftritt im Park sind sie übrigens dabei, die Spitzenreiter der Sportfreunde Stiller mit ihren acht langsam in Bedrängnis zu bringen - oder kommen die nächstes Jahr mal wieder?).

Dass Rise Against den Platz fast so voll machten wie die Hosen (bei deutlich niedrigerem Altersdurchschnitt) - auch keine wirkliche Überraschung. Aber eine gab's dann doch: Schlammrutschen vor der Hauptbühne. Schon nachmittags. Dabei hatte es doch gar nicht geregnet? Nun ja, ein Hydrant durfte sprudeln - und welches Festival-Publikum kann da wiederstehen? Zumindest im Park. Bei Rockavaria vielleicht schon eher.

Dass es wieder mächtig voll war, muss kaum hinzugefügt werden, und mächtig heiß auch, bis die ersten Wolken kamen.

Samstag, 6. Juni, abends: Tocotronic hat das "erlesenste Publikum dieses Festivals"

Keine Überraschung: Mit Rise Against nimmt der Abend so richtig Fahrt in Richtung Finale auf. Die Zeppelinstage ist schon ganz schön voll und die Arme gehen schon bis über die Hälfte mit hooooooch!

Dann blieb Dirk Lotzow und Co bei ihrem inzwischen schon sechsten Auftritt bei Rock im Park eben höchstens noch "das sicherlich erlesenste Publikum dieses Festivals" zu begrüßen nebenan. Aber Tocotronic schrammelten dann nach Leibeskräften, guter Auftritt und zwei dankenswerte Weitungen des bisherigen Treibens hier auch: Von wem sonst sollte man hier ein Rosa-Luxemburg-Zitat hören (Wenn man die Revolution nicht tanzen kann, ist es nicht meine)? Campino? Der wird wohl immerhin was zum Weltkriegsgedenken sagen und der Tatsache, dass hier ja auf dem damaligen Reichsparteitagsgelände gefeiert wird.

Und die zweite Toco-Sache: Rick McPhail, der inmitten der allgegenwärtigen Dominanz einer gewissen Brauerei hier ein schönes gelbes BECK-Shirt trug.

Nun aber ins Finale. Nach Rise Against, die Hosen, dann Kalkbrenner (der Fritz) und auch noch Body Count.

Inzwischen ist übrigens der ganze Himmel bedeckt überm Gelände. Ob's doch noch von oben nass wird? Nach Gewitter sieht's jedenfalls nach wie vor nur am Boden aus. Aber einen Hauch weniger heiß ist es. Und die Menschentrauben an den kostenlosen Wasserstellen werden trotzdem nicht kleiner. Die Warnungen blinken auch noch immer: "keep hydrated!"

Ganz vergessen, liebe Damen: Auf den Parkstage spielt am deutschen Tag ja nun auch noch der süße Clueso. Dann kann's doch unmöglich nass reinlaufen...

Samstag, 6. Juni, abends: Die Menschen sind im Musik- und Alkohol-Rausch

Wie' s aussieht, fällt das Gewitter hier aus, keine bösen, bloß liebe, schattenspendende Wolken in Sicht. Damit bleibt das Einzige, was bislang hier ausgefallen ist, der Auftritt von Hoizer gestern nachmittags auf der Zeppelinstage - wegen Krankheit halt. Aber dafür war ja Frank Turner eingesprungen, weshalb wiederum die Parkstage heute im Programm aufrückt, da fehlt nämlich nun Turner. Capice?

Jedenfalls müssen nun die Diskurs-Popper von Tocotronic dadurch nicht direkt gegen die Spaß-Punks der Broilers zum deutschen Duell antreten. Mit Letzteren hüpft nun eine ganz schön gut gefüllte Zeppelinstage, währen nebenan halt die Mighty Oaks ein kleineres, aber weiblich lautstarkes Publikum erfreuen.

Für die Tocos aber heißt das: Nebenan Rise Against, hui, die lassen sicher viele hier nicht aus. Ob der Konsumdialektiker im Shirt vorhin wirklich ein solcher ist, wird sich zeigen. Da stand drauf: Arschlecken - 2.80 Euro... Feine Ironie hier im Konsumrausch, oder?

Ausgelassen wird hier ja generell wenig. Lieblingsmitlauschung bei zweien, die definitiv nichts ausgelassen haben. Der eine feiert Geburtstag, aber wohl eher allein, weshalb er's denn auch alle im Umkreis wissen lässt - und schon hat er nen Volltrunkenen an der Backe, der wohl Freibier wittert und ihm gleich leutselig gratuliert, mit starkem Dialekt.

Der andere fragt natürlich: Du bist wohl nicht aus Nürnberg? Der andere lallt stolz: Nein, Eidgenosse! Der eine wieder: Eidgenosse? Hmmm... Österreicher? Daraufhin fast ne Schlägerei der spontanen Saufkumpanen, ehe ein Außenstehender schlichtet und den Schweizer als Schweizer wieder ins Recht setzt. Der eine daraufhin schulterzuckend: Naja, Eidgenosse... Österreich gehörte ja auch schon mal zu Deutschland. Na dann prost!

Samstag, 6. Juni, nachmittags: Das Wetter hält, Bad Religion rockt

Es ist kurz vor 16 Uhr - und langsam geht's wieder so richtig los. Natürlich ist auf den Bühnen schon seit drei Stunden Programm - aber so unglaublich viele waren im Vergleich zu gestern dann noch nicht da. Denn zwei sind eben schon wieder seit dem frühen Morgen hier: die Sonne und die Hitze. Alter!

Inzwischen sind aber auch Wölkchen aufgezogen, nun ja, kann man schon auch Wolken nennen, aber von Gewitter kündet hier bislang nichts. Darum werden die Schattenspender denn auch freudig begrüßt, wo es sich jetzt langsam auch füllt für A Day To Remember auf der Zeppelinstage.

Dort spielt für die meisten heute eh mit Abstand die interessantere Musik. Wo nämlich gerade die alten Philosophen-Punkrocker von Bad Religion an ihrem eigenen Weltrekord gekratzt haben dürften, in nur 45 Minuten gefühlt 20 Songs runtergehauen zu haben (aber ja immer amüsant), dort laden nachher die Broilers und dann Rise Against - und Shirt-mäßig sind die im Moment auch schon ganz vorn. Nach den Hosen natürlich, dem Headliner, den Helene Fischers des Punkrock. Was natürlich nur die Popularität meint. Da wird jedenfalls sicher mächtig was los sein.

Und bei aller verhältnismäßigen Ruhe bislang im Bühnenbereich ist auf dem Campingplatz natürlich schon längst was los. Während es bei den Bühnen wild vom ausgetrockneten Boden staubt, wird hier für hinreichend Feuchtigkeit gesorgt. Freilich im Schatten und freilich mit Trinkspielen. Mal hoffen, dass die Wolken gleich das Aufeinandertreffen dieser Feuchtigkeit und der Hitze an den Bühnen abfedern. Sonst...

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