Fuß gebrochen: Zeugin berichtet über Zschäpes Gewaltpotenzial
Im NSU-Prozess hat am Mittwoch eine Frau ausgesagt, die 1996 von Beate Zschäpe niedergeschlagen und verletzt worden war. Wie gefährlich ist Zschäpe wirklich?
Wieviel Zschäpe steckt wirklich im NSU? Das soll der NSU-Prozess klären. Am Mittwoch sprach dazu eine Frau, die etwas über das Gewaltpotenzial der Hauptangeklagten Beate Zschäpe sagen kann.
Wie Beate Zschäpe einer Frau den Fuß brach
Zu diesem Zweck war eine 33 Jahre alte Frau aus Jena geladen. Sie erzählte vor dem Oberlandesgericht München, wie sie im Jahre 1996 von Zschäpe angegriffen worden war.
Die Zeugin erkannte Zschäpe erst, als das NSU-Trio aufflog
Dass es sich bei der Täterin um Zschäpe handele, habe sie aber erst erfahren, nachdem das NSU-Trio im November 2011 aufgeflogen war, sagte die Zeugin am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht München. Auf Fotos habe sie sie erkannt.
Zschäpe habe sie zunächst angestarrt, dann zu Boden geworfen
Nach dem Besuch eines Volksfestes in Jena sei sie 1996 mit einer Freundin in der Straßenbahn heimgefahren, berichtete die 33-Jährige im Gerichtssaal. Auf dem Sitz gegenüber habe die spätere Angreiferin Platz genommen und "hat mich angestarrt". An der Endhaltestelle in Jena-Winzerla seien alle ausgestiegen. Die Täterin habe sie nach ein paar Metern eingeholt und angesprochen, weil sie sich beleidigt fühlte. Dann habe sie sie geschubst, auf den Boden geworfen und sich am Boden auf sie gesetzt. Die Frau brach sich dabei den Fuß.
Der Prozess wurde am Mittwoch fortgesetzt, obwohl Zschäpe und ihre Verteidiger am Dienstag einen Befangenheitsantrag gegen die Staatsschutzkammer des Oberlandesgerichts (OLG) München gestellt hatten.
Zschäpe war im Januar 1998 mit ihren Gefährten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt untergetaucht. Das Trio soll für zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge verantwortlich sein. Das Motiv war nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft Fremdenhass und Hass auf den Staat. dpa/lby/AZ
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