Heftiger Streit verzögert Konfrontation der Gutachter im NSU-Prozess
Ein lautstark ausgetragener Streit zwischen Verteidigung und Bundesanwaltschaft hat den NSU-Prozess in München verzögert.
Das Aufeinandertreffen der beiden Gerichtspsychiater im NSU-Prozess hat sich am Mittwoch wegen eines teils lautstark ausgetragenen Streits zwischen Verteidigung und Bundesanwaltschaft verzögert. Oberstaatsanwältin Anette Greger sagte, Pedro Faustmann sei als weiterer Sachverständiger neben dem vom Gericht bestellten Henning Saß nicht nötig.
Das Gericht könne sich auch so ein Bild von dem Gutachten machen, das Saß über die Hauptangeklagte Beate Zschäpe erstattet habe. Die Verteidigung Zschäpes hatte Faustmann mit einer "Methodenkritik" zu Saß' Gutachten beauftragt.
Zschäpe ist wegen Mittäterschaft an allen Verbrechen des "Nationalsozialistischen Untergrunds" angeklagt. Dazu gehört eine rassistisch motivierte Serie von neun Morden, deren Opfer türkisch- oder griechischstämmige Gewerbetreibende in ganz Deutschland waren. Die Verhandlung wurde bis zum Nachmittag unterbrochen.
AZ/dpa
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